4. – 6.6.18   Guatemala 3

                       Sayaxche – Grenze Belize

Vom 1. Juni bis Ende November ist Regenzeit. Die Bauern warten natürlich sehnsüchtig auf den Regen, denn dann wächst und blüht alles in den saftigsten Farben. 

Ja wir bekamen das auf eine andere Art zu spüren. Es begann zu regnen und somit kochten wir drinnen, aber..... Bevor der Regen einsetzte flogen und krochen die Viecher nur so.... Somit wurden wir von einer ganzen Invasion fliegender Termiten eingedeckt. Horror pur! Überall und in jedem kleinsten Loch oder Schlitz krochen die fliegenden Tiere herein. Einmal drinnen verloren sie ihre Flügel und krabbelten weiter. Obwohl wir unsere Lüftungsschlitze der Fenster vorher schon verklebten versuchten sie auch da durchzukommen. Fredy ging nach draussen und das Womi war schwarz von diesen. 3 Stunden lang war Kampf angesagt. Mit putzen und sprayen bekamen wir langsam alles in den Griff und konnten anschliessend unsere kalt gewordenen Spaghetti essen und schlafen gehen. Eine riesen Sauerei! Am nächsten Morgen kamen dann die Ranger und lachten sich einen Schranz in den Bauch über unser Malheur. Sie sagten, dass die Tiere keinen Schaden anrichten und sie auch nicht alle Tage fliegen. Ha, ha, ha!

Auf dem Weg zur Maya-Schule sahen wir einen Grosseinsatz der Bordschneider. Alles wurde von Hand mit der Machete geschnitten. In anderen Gegenden haben sie doch wenigstens Fadenschneider. Was für eine schweisstreibende mühsame Arbeit. 

Wir suchten die Schule in „Aldea Nueva Esperanza“. Auf Umwegen und Durchfragen, alle kannten den Lehrer Señor Elías, fanden wir dann die Schüler. Was für eine grosse Freude. Die Schüler holten schnell div. Früchte und der Lehrer erzählte, dass sie diese hier anbauen und verkaufen. Das Klassenzimmer bestand aus Sitzbank-Tischchen, einem Pult und einer Pinwand. Die Kinder tragen keine Schuluniform und leben aufs einfachste. Señor Elias teilt sich diese 6te Klasse mit Señor Felipe und sie unterrichten auch noch anderswo. Er sagte, dass die Väter auf dem Feld für die Kommune und/oder auf den Ölpalmplantagen arbeiten. So können sie das benötigte Schulgeld aufbringen. Bei einer Grossfamilie ist es somit auch nicht möglich, alle Kinder in die Schule zu schicken. Für den Religionsunterricht gehen sie in die nebenan liegende Kirche. Die Kinder besuchen die Schule von Januar – Oktober und von Mo – Fr 7.30 – 12.30 Uhr. Das ist eine grosse Herausforderung, denn die Kinder sprechen vorwiegend ihre Maya-Sprache. Spanisch wird unterrichtet und ganz wenig Englisch. Die Kinder haben einen harten Weg hier einen Beruf zu erlernen oder weiter in die Schule zu gehen. Meistens arbeiten sie später für ihre Familie und die Kommune. Die Lehrer engagieren sich sehr und so spendeten wir ihnen etwas für die Klasse. Es beeindruckte uns unglaublich wie versucht wird mit wenig Mittel das Beste für die Kinder zu erreichen. 

Bevor wir nach Belize fuhren übernachteten wir noch einmal in El Remate beim Hotel/Camping El Muelle direkt am Lago.

An Weide- und Sumpflandschaft vorbei erreichten wir die Grenze in Melchor de Mencos. Hier einzureisen gibt dem Reisenden einen guten Eindruck von Guatemala, denn alles ist grün, sauber und die Strasse gut. Ausgereist waren wir schnell und nach der Desinfektionsanlage ging es zur Passkontrolle nach Belize und zum Zoll für die Autopapiere...

ACHTUNG!!!  Keine Früchte, Gemüse, Eier, Käse, Holz etc. einführen!!!!!