18. – 20.7.18          Mexiko 5

                                 Chiapa de Corzo - El Tule

Besuch des Brunnenhauses „La Pila“. Dieser achteckige spanisch-arabische Bau diente schon ab 1562 als Wasserversorgung des Ortes. Chiapa de Corzo wurde als erste Hauptstadt von Chiapas im 1528, vor San Cristóbel de las Casas, von Diego de Mazariegos als Chiapa de Los Indios gegründet. 36 Jahre v.Chr. wurde eine Stele gefunden auf der ersichtlich war das Chiapa de Corzo zu den ältesten permanent bewohnten Orten Mesoamerikas zählte.

Tuxtla Gutiérrez, die Hauptstadt Chiapas umfuhren wir und sahen, dass auch in dieser Stadt viele neue Quartiere entstanden. Die begrünte hügelige Landschaft gefällt uns sehr und je tiefer wir fuhren, desto mehr Mangobäume gab es. Die Sierra begleitete uns rechter Hand und hoppala, stopp eine Militärkontrolle. Fredy legte den Teppich hin und zog die Schuhe aus, da wollten sie dann doch nicht reingehen und wir durften weiterziehen. Richtung Pazifik fühlten wir uns fast wie in China, denn 1000ende Windräder standen in der Gegend. Eine gute Sache, weil es hier genügend Wind gibt.  

Weiter ging es nach Juchitán de Zaragoza. Da wollten wir die zweistöckige Markthalle besuchen. Wegen dem 3 Minuten dauernden Erdbeben im letzten September wurde die Markthalle stark beschädigt und die Frauen bauten ihre Stände darum herum. Auch im ganzen Ort waren Verwüstungen und die Strasse nur über viele Umwege und an Schutthaufen vorbei passierbar. Die zapotekischen Frauen sind sehr selbstbestimmend. Kontrollieren und dirigieren geschäftstüchtig, aber zum Wohle aller, das Marktwesen und beteiligen sich selbstbewusst in der Lokalpolitik. Auch gibt es keine Kinderarbeit. Wir sahen viele Leute die alles in Plastiktaschen und Beuteln trugen; Lebensmittel, Suppen, Saucen, Getränke, Glace etc. Wir selber nutzen diese Plastikbeutel immer für unseren Abfall und entsorgen ihn in den dafür bereit gestellten Kübeln, denn es gibt genügend Müll am Strassenrand entlang. Dann übernachteten wir beim „Ojo del Agua“ in Magdalena Tlacotepec und kühlten uns gleich im erfrischenden Wasserloch ab, welches auch von vielen einheimischen Touristen benutzt wurde. 

26° am Morgen und wir zogen an Ackerland vorbei und kommen ins Gebiet des „Mezcal“. Ein Mezcal-Brenner erzählte uns, dass es verschiedene Sorten von Agaven gäbe. Man nimmt die Ausläufer einer Agave und pflanzt diese von neuem, somit ergibt sich bald ein grosses Anbaugebiet. Ab 5 Jahren kann man die Herzen oder Knollen zur Verarbeitung nehmen. Besser aber wartet man 10 – 15 Jahre damit eine bessere Qualität erreicht wird. Die grossen Knollen werden aufgespalten und in einem Erdloch, welches mit Fasern, Steinen und Erde aufgehäuft wird, gegart. Anschliessend mit einer grossen Steinwalze zerquetscht, gekocht, gegart und doppelt destilliert. 48 % gewinnt er aus dem Saft. Der ist klar und wenn man ihn in Eichenfässern lagert wird er weicher und dunkler. Er stellt eine gute Qualität für seinen Onkel her welcher ihn für bis zu 30-50$ pro Flasche weiterverkauft. Ein wahrlich gutes Geschäft. Damit das auch floriert werden grosse Flächen der wunderschönen Berglandschaft gerodet und neue Agaven angebaut....

Weiterfahrt zum „Hierve el Agua“ dem versteinerten Wasserfall. Die Strasse war ruppig, eng und voller Löcher. Trotzdem zwängten sich auch grosse Busse durch dieses kleine Dorf.... Der „geronnene“ Wasserfall hebt sich strahlend weiss aus der grünbraunen Berglandschaft. Die mineralhaltigen Becken, in denen man baden darf, sind gelblichweiss verkrustet und als Wälle und Terrassen versteinert. Kaum angekommen begann es heftig zu regnen und wir kochten unser Risotto im Womi. Am Morgenfrüh sahen wir dann, dass wir in einem See standen... Wieder bei schönstem Sonnenschein liefen auch wir zu den einladenden Becken hinunter. 

Besuch von Mitla. Gegründet wurde diese Stätte 100 n.Chr. Nachdem die Zapoteken Monte Albán ab 750 verlassen hatten, entwickelte sich Mitla zum wichtigsten Zapoteken-Zentrum im Tal von Oaxaca. Das beeindruckendste dieser Stätte waren die Variationen der geometrischen Steinmosaike. Besonders fantasievoll sind die Stufenmäander bzw. die „laufenden Hunde“, welche beim Betrachten den Eindruck intensiver Bewegung hervorrufen. Die gewobenen Stoffe weisen oftmals auch diese Muster auf.

An den Strassenrändern wird ja schon vieles angeboten. Jetzt aber sahen wir, dass sogar die Schreiner ihre Betten am Strassenrand fertigstellten. Diese werden dann ganz abenteuerlich nach Hause gefahren. Bevor wir Monte Albán besuchten meldeten wir uns noch beim „Overlander Oasis“-Camping in El Tule vor Oaxaca an. Das war gut, denn am Wochenende beginnt das „Guelaguetza“-Fest. 

Die anschliessende Stadtdurchfahrt war ein riesen Gewusel und Fredy montierte einem von rechts rein drängelnden Taxifahrer den Rückspiegel ab.

Nach der Diskussion mit dem Polizisten verzog sich der Taxifahrer und wir durften weiterfahren. 

Monte Albán ist die grösste und schönste aller Zapoteken-Stätten. Sie liegt 400 m höher als Oaxaca auf einem Bergrücken der zuvor zu einem Plateau abgetragen wurde. Von hier aus beherrschten die Zapotekenfürsten nicht nur das Tal von Oaxaca, sondern, auf dem Höhepunkt ihrer Macht, das ganze südwestliche Mexiko. Nur Herrscher, Priester und Angehörige privilegierter Klassen der „Menschen der Wolken“ wie die Zapoteken sich nannten, durften sich in den Zeremonialbauten auf dem Hügel aufhalten und die Bewohner der Siedlungen im Oaxaca-Tal und im weiteren Einzugsbereich waren tributpflichtig.-HH 

Gemütlich standen wir für ein paar Tage mit Rosmarie und Werner auf dem schönen Platz von Calvin und Leanne, denn am 21. – 30. Juli begann das „Guelaguetza“-Fest mit Umzug und Tänzen.