7. – 12.8.18        Mexiko 9

                             Pátzcuaro – Teotihuacan

I-Ahh, Iiiiiiii-Ahhhh tönte es laut und früh am Morgen. So standen wir beinahe im Bett von dem Lärm. Der Esel neben uns (nicht neben mir) schrie herzzerreissend. Dann ging es nicht lange und ein Schaf kam blökend über die Wiese gerannt und suchte unaufhörlich seine Kumpels. Die waren nämlich plötzlich alle verschwunden und sind wahrscheinlich abgehauen. Sogar der Bauer mit seinen Hunden suchte sie.... Ist ja klar, dass Fredy heute über die bessere Strasse in die Stadt herunterfahren konnte! Unten angekommen hielten wir beim Rotlicht und sahen, dass uns gegenüber Hühner zum Braten aufgeschnitten wurden und hoppala, eines fiel auf den Boden. Was soll’s, es wurde aufgelesen, etwas geschüttelt und zu den anderen gelegt.... 

Wir kamen am aufgeforsteten Eukalyptuswald vorbei welcher wunderbar duftete, viel besser als die kommenden gross angelegten Schweineställe. Meistens sind die Häuser in dieser Gegend marode, verlassen oder halb fertig gebaut, trotzdem leben Menschen darin. Die Dörfer der „Colonia Indígena“ sahen mit ihren bunten Kolonialhäusern schon viel schöner aus obwohl die wahrscheinlich auch nicht mehr zum Leben haben. 

Auf guter Strasse fuhren wir der Laguna Pátzcuaro entlang und bogen auf die Autobahn 15D. Es kamen uns unglaublich viele Polizeiautos und Militärs entgegen und wir fragten uns was da wohl passiert war. Später erfuhren wir, dass sie in Guadalajara 10 Tote fanden.... 

Über eine komplizierte Strassenführung und steil hoch erreichten wir den sehr schön gelegenen Campingplatz in San Juan del Lago bei Arturo. Fantastische Aussicht auf die Laguna de Cuitzeo und wir entschlossen uns etwas länger zu bleiben, denn wir haben ja unseren Verschiffungstermin und alles war wunderbar geregelt.

Ja, wir hatten das Datum für die Verschiffung unserer „Cajita III“. Am nächsten Morgen bekamen wir von „Mafratours Seafreight“ den Bericht, dass sie uns nicht mitnehmen, warum wissen wir nicht... und das dreieinhalb Wochen vor dem Termin! Auch keine Alternativlösung! Was für ein Hammerschlag und Frust! Was nun, alles war arrangiert und gebucht. So fragten wir SeaBridge an ob sie eventuell von Veracruz verschiffen. Nein, das war auch nicht möglich wir müssten zurück nach Panama. Das wollten wir nicht mehr und auch noch nicht in die USA einreisen, denn das wäre mit vielen Komplikationen verbunden. Nachdem wir uns wieder beruhigten beschlossen wir das Womi in Mexiko an einem sicheren Ort einzustellen um im November 2019 die Weiterreise wiederaufzunehmen. So kommen wir trotzdem am 6.9.2018 nach Hause.

Wir hörten, dass der Hurrikan John einige Gebiete aufwühlte. Bei uns war etwas vermehrt Wind und Regen spürbar, ansonsten gab es immer gegen Abend etwas Regen. So fuhren wir bei bedecktem Himmel der Laguna Cuitzeo entlang, sahen unzählige weisse Fischreiher im grossen Sumpfgebiet stehen und über 2000 m betrieben die Bauern intensiv Landwirtschaft. Dicke weisse Dampfwolken zeigten uns den Weg zu den Thermalgebieten im NP Los Azufres. Hier wird Strom aus den Geotherm-Kraftwerken gewonnen und an einigen Orten gibt es bis zu 40° warme Thermen. Wir standen beim Campamento Turistico der Laguna Larga, einem unglaublich beliebten Ort der Mexikaner. Leider goss es in Strömen und alles stand unter Wasser. So stürmten wir ins Restaurant und genossen eine hervorragende Forelle mit Camarones, Pulpa und Gemüse in der Folie. 

Am Morgen kam ein grosser Bus voller Besucher und der „Tamala“-Verkäufer hatte alle Hände voll zu tun und machte ein gutes Geschäft. Wir zogen weiter durch die hügelige Gegend und staunten immer wieder über die weiten flachen Ebenen zwischen 2'000 und 2'300 m Höhe. Dann erreichten wir das Dorf Santiago Acutzilapan in dem Markt war. Grosse silbern schimmernde Töpfe aller Art wurden angeboten, Plastikgegenstände, Steinzeug, Geflochtenes und natürlich Ess- und Trinkwaren. Ein rechtes Gewusel um da durchzufahren. Wir übernachteten im „Parque Estatal El Ocotal“. Da gab es einen kleinen Zoo, Feuerstellen mit Tisch und Bänken welcher von vielen Familien benutzt wurde.

Die Regenwolken lösten sich etwas auf und wir fuhren an gross angelegten Kaktusfeldern vorbei. Die roten und gelben Kaktusfrüchte werden wie auch die jungen Kaktusblätter als Gemüse verkauft. Schrottautos aller Art, Ersatzteile davon und alles was man von einem Auto ausbauen kann wurde angeboten. Und mitten darin stand ein Flugzeug. Wir entdeckten nochmals eine neue Art von Umzäunung. Da stellte doch einer alles alte Anhänger zu einem Zaun zusammen.... Auf der Autobahn begegneten wir einem „Sargtransporter“ mit 40 Särgen darauf. Ja die werden hier schnell gebraucht. Die mexikanische Polizei hat kürzlich den berüchtigten Drogenboss „El Betito“ in Mexiko City festgenommen. El Betito, der Anführer von La Unión Tepito wurde gefasst obwohl er sich einer Haartransplantation unterzogen hatte und durch eine Magenverkleinerung 30 Kilogramm abnahm. Er sei für den Verkauf und die Verbreitung von Drogen, sowie Erpressungen von Nachtclubs in der Hauptstadt verantwortlich....

Wir umfuhren Tula, denn hier gab es viele Ölraffinerien und dichter Smog war über allem und auf der anderen Seite war Bergbau. Reisfelder begleiteten uns auf dem Weg nach Teotihuacan. Das ist ein Vorort von Mexiko und wir standen im „Trailer Park Teotihuacan“. Hier dürfen wir unser Womi stehen lassen bis wir im nächsten Winter 2019 unseren zweiten Teil der Reise aufnehmen. 

Der nächste Bericht wird wahrscheinlich unser letzter sein. Euer Eintrag ins Gästebuch würde uns natürlich sehr freuen, denn wir hoffen, dass ihr gerne mit uns unterwegs wart und es euch etwas Spass machte.