21.-23.2.20         

Valmont – Carlsbad Caverns              New Mexico

In New Mexico widersetzten sich die Indianer den europäischen Siedler schon sehr früh: 1680 begann die Pueblo-Revolte, die sich gegen die schlechten Arbeitsbedingungen der Indianer und die Ausbeutung ihres Landes richtete. Die Indianer besetzten Santa Fe, und erst 1692/93 gelang es den Spaniern unter Don Diego de Vargas Santa Fe zurückzuerobern. Obwohl es zwischen Weissen und Indianern Handel gab, kam es erst 1780 zu einem ersten Friedensabkommen zwischen den Navajos, Utes und Comanchen auf der einen und den Spaniern auf der anderen Seite. Die Apachen kämpften sogar bis 1887 um ihr Land und waren in den Indianerkriegen des 19. Jh. die treibende Kraft. 

Viehzucht wurde nach dem Bürgerkrieg zu einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in New Mexico, der sogar zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der Lokalregierung und den Rinderbaronen führte und 1878-1880 in einen regulären Krieg ausartete. 1912 wurde New Mexico zum 47. Bundesstaat ernannt. (IW)

Besuch des sehr interessanten Indianermuseums, in dem unter anderem auch die Geschichte von Geronimo aufgezeigt wird. Er war einer der bedeutendsten Männer während der Indianerkriege. Der Apachenhäuptling und Medizinmann (ca. 1830-1909) wurde in New Mexico geboren. Seine ganze Familie wurde von Mexikanern ausgerottet, was ihn zu einem fanatischen Feind der Weissen machte. Das nebenan liegende Museum zeigte Wüstenpflanzen und die in dieser Gegend lebenden Wildtiere. 

Zum Übernachten fahren wir nach Arizona, zu dem wunderschönen Chiricahua NM im Coronado Forest. Im «Cave Creek Canyon bekommen wir noch den letzten Platz im «Stewart Campground». Ein toller Platz der schön eingebettet zwischen hochaufragenden imposanten Felsformationen liegt. 

Es ist bedeckt und frisch und wir fahren in die weite Prärie und bestaunen die langen Güterzüge. Einer hat 3 Locks und 92 Wagons, ein anderer 2 Locks vorne, 101 Wagons in der Mitte und eine Lock am Schluss. In Lordsburg gibt es dann einen grossen Güterumschlagplatz. Vor Deming, auf 1'340 m, wurden Reben angebaut. Das kann man sich hier nicht so recht vorstellen. Die einstöckigen erdfarbenen Häuser, sind vorwiegend mit Blech oder Eternit bedeckt, wie wir sie von Marokko her kennen. Bei der Überquerung des Rio Grandes sehen wir, dass auch dieser Fluss nicht mehr viel Wasser führt. 

Dann geht es zum legendären Restaurant «La Posta de Mesilla». Das Restaurant war 1807 eine Postkutschenstation. Die Gäste kamen/gingen von Mexico und wurden hier versorgt. Es ist eines der besten Restaurants in der Umgebung und gut besucht, und wir haben sehr lecker mexikanisch gegessen.  Hier wurde 1880 William Booney, alias Billy the Kid in Mesilla verurteilt, konnte aber vor der Vollstreckung fliehen.

Der Ranger beim White Sands NM sagt uns, dass wir hier nicht über Nacht stehen dürfen und überreicht uns eine Liste von möglichen RV-Parks. Ganz in der Nähe sehen wir bei «Holloman AFB» einen RV-Park. So fahren wir an die Schranke, und oh Schreck, wir stehen Mitten im Militärgebiet. Der Campground ist nur für Militärangehörige zugänglich, aber die Officers geben sich alle Mühe, klären alles überall ab und nach einer langen Wartezeit müssen wir doch weiterziehen…. Dumm gelaufen, aber ein Erlebnis wert. Unterwegs sehen wir noch, dass Flüchtlinge in einem Auto aufgegriffen werden. Anschliessend erreichen wir in Valmont den schön gelegenen «Oliver Lee MSP-Campground».

Am Nachmittag besuchen wir das Space History Museum. Eine beeindruckende Anlage, in der die Geschichte der Raumfahrt der USA und der ehem. UdSSR gezeigt wird. Im Kino schauen wir uns den Film der ersten Mondlandung der Apollo 11 an. Michael Collins war der Pilot, Neil Armstrong und Buzz Aldrin waren die ersten Menschen, die 1969 auf dem Mond landeten, ausstiegen und gesund wieder zurückkehrten. Im Planetarium bestaunen wir anschliessend die verschiedenartigen Sternenbilder. 

Wir packen uns warm ein, denn ein frischer zügiger Wind geht. Die schneeweissen Dünen des «White Sand NM» sind fantastisch. Man hat das Gefühl in einem Skigebiet zu sein und ich kann den Schnee schon riechen. Die Dünen liegen im Tularosa-Becken im Süden von New Mexico. Es ist das grösste zusammenhängende Gipssanddünengebiet der Welt und es erstreckt sich am nördlichen Ende der Chihuahua-Wüste über 712 Quadratkilometer. Die Kinder sausen auf einer Unterlage die Dünen hinunter, was sichtlich Spass macht. 

Vorbei an schönen Villen und unzähligen Containerbungalows fahren wir über das Gebirge des «Lincoln NF», National Forest, über die Sacramento Mountains. Das rötliche Gebirge ist bewaldet und ab 2'200 m sehen wir erste Schneespuren. Nach dem Pass von 2'640 m kommen wir jetzt in ein Skigebiet mit Bahnen und ab da begleitet uns der Rio Penasco in Form eines kleinen Baches voller Algen. Die Alpenlandschaft gefällt uns gut und wir sehen wieder einmal Rinder in der Freiheit weiden. Schöne, schmucke Ferienhäuser verstecken sich zwischen den Bäumen und weit und breit ist niemand mehr unterwegs. Wir befinden uns auf dem US Highway 82 und erfreuen uns an dem wunderschönen Wald.

Wieder in tieferen Gegenden durchfahren wir die weite Prärie. Ein grosser Trailer mit einem angehängten Pferdeanhänger begegnet uns. Hier ist es üblich mit seinen Pferden unterwegs zu sein. Dann kommen wir ins Ölförderstädtchen Artesia. Auf der US 285 fahren wir südwärts an vielen Ölpumpen vorbei und erreichen Carlsbad. Dann den Carlsbad Caverns NP, wo wir uns beim «White City Carlsbad Caverns RV Park & Campground zum Übernachten hinstellen. Starker Wind bewegt unsere «Cajita». Hoffentlich wird das nicht schlimmer. 

Penetrant stinkt es in unserem Häuschen. Woher, von was? Wir glauben, dass das von dem Besuch der «White Dunes» herkommt. Es ist derselbe Gestank, den wir auch vom Besuch des Salzsee’s in Bolivien her kennen. 

Besuch der Carlsbad Caverns. Mit dem Fahrstuhl geht es 230 m abwärts und wir durchwandern den fantastischen Teil des «Big Rooms». Vor Millionen Jahren erschuf die Natur dieses Wunderwerk und wir sind dankbar, mitten drin zu stehen.