11. und 12.4.22      New Orleans

New Orleans! Wir sind an meinem absoluten Lieblingsort angekommen. Hier wollen wir Musik hören, denn darauf freute ich mich schon vor zwei Jahren.

1718 gründete Sieur de Bienville, New Orleans. Laut Aussage der Indianer, soll hier der richtige Ort gegen Sturm und Unwetter sein. So baute er einen Hafen und schützte alles durch ein Dammsystem. 1722 fiel der Damm das erste Mal durch einen Hurrikan zusammen. Immer wieder versuchte man diese Dämme zu stabilisieren. Die Trockenlegung verursachte auch noch eine Absenkung der Stadt unter den Meeresspiegel. So gab es viele Überschwemmungen durch Hurrikane, Tornados oder schwere Gewitter. Katrina im August 2005 und später Ida waren sehr zerstörerisch. Aber die Bevölkerung reparierte, restaurierte und sicherte vieles wieder.

Mit Uber (Taxi) fahren wir durch die stark befahrene Stadt. Wir wollen rechtzeitig im «Café Beignets», an der Bourbon Street 311 sein. Da gibt’s die leckersten Beignets (ungefüllte Krapfen mit viel Puderzucker) und Musik. Was für eine riesen «Sauerei». Weil wir noch nicht geübt sind, diese Leckerei sauber zu essen, fällt der ganze Puderzucker hinunter und alles wird bestäubt und klebrig..

Die Musiker sind leider noch nicht da, darum unternehmen wir eine Stadtrundfahrt durchs French Quarter, Geschäftszentrum, und Garden District. Zu sehen sind unzählige Kirchen, Restaurants, Bars und kleine Geschäfte jeglicher Art. Viele interessante und schöne Häuser. Zur richtigen Zeit erreichen wir den Schaufelraddampfer. Bei einem Creolischen Mittagessen geniessen wir die Gegend und die gute Musik der «Duke Heitger’s Steamboat Stompers». Vom Schiff aus sind die Sturmschäden noch sichtbar und viele havarierte Dächer wurden mit blauen Blachen abgedeckt. Brauner Zucker wird von einem Frachtschiff gelöscht, der anschliessend in der Zuckerraffinerie für Coca-Cola, Süssgetränke und natürlich Rum weiterverarbeitet oder weiter transportiert wird.

Wir schlendern durch das etwas schmuddelige, lebhafte und spannende «French Quarter». Mir gefällt es auf den ersten Blick. Es ist immer etwas los und alles ist in Bewegung. An manchen Plätzen setzen wir uns hin, hören den musizierenden Künstlern zu und schauen den flanierenden Touristen nach. Leider ist mein Handy in den letzten Atemzügen und wir müssen noch Uber bestellen. In der Bourbon Street ist es laut und einige Jungs hämmern penetrant über umgekehrte Plastikkübel. Fredy ist beinahe am Ausflippen, denn unser Uber findet uns nicht. Gott sei Dank, können wir nochmals das Handy benutzen, stellen uns aber an einen anderen Ort hin und so haben wir doch noch Glück, nach Hause zu fahren.

Jetzt wird alles organisierter angegangen! Uber fährt uns zum «Café du Mond». Wir stellen uns in die lange Schlange und geniessen nochmals ein Beignet mit Café, ohne zu sabbern. Was für eine Organisation! Im anderen Café hat es uns besser gefallen und es hätte da auch Musik gegeben. Wir schlendern nochmals durch den French Market und gelangen in den «New Orleans Jazz Nationalpark». Wir sehen die berühmten Jazz- und Blouslegenden. Da wir bis zum Nachtessen noch Zeit haben, gehen wir in der Bourbon Street nochmals Musik hören. Bei den guten Restaurants stehen die Leute in langen Schlangen an, so sind wir froh, gestern im «Oceana Grill» einen Tisch reserviert zu haben. Die Austern, frittierte Krabben und Beefribs geniessen wir mit einer guten Flasche Weisswein. Das Nachtleben ist voller Musik und vielen Leuten die unterwegs sind. Wir pilgern an die Frenchmen Street, um gute Musik zu hören. Die ganze Musikszene zog Anfangs 2014 an diese Strasse, weil die Hurrikans immer wieder alles zerstörten. Alle 2 bis 3 Stücke wechseln sich die Musiker oder Sänger ab. Es ist ein Kommen und Gehen und wir sind endlich am richtigen Ort angekommen. Sogar die ersten Schweizer treffen wir in diesem Schuppen. Mittlerweile wissen wir, wo wir uns für die Abholung mit Uber hinstellen müssen, damit wir sicher nach Hause kommen.