1.-3.5.2022    Turkey TX – El Morro NM

Es ist 18° und bewölkt. Wir befinden uns auf 1'100 m und fahren der 86 und I 27 entlang. Alles ist flach und sehr trocken, aber wo die Bewässerungsarme hinkommen, ist der Weizen schön grün. An den vielen grossen Silos an, gibt es davon viel. Mit dem Camper dürfen wir durch den eindrucksvollen «Palo Duro Canyon State Park» fahren und staunen immer, was das Wasser in tausenden von Jahren alles bewirkte.

In Amarillo ist es ein «Muss», in «The Big Texan Steak Ranch» einzukehren. Ein aussergewöhnliches und originelles Restaurant erwartet dort viele hungrige Gäste. Wer hier ein 72 oz (2 kg Steak), inkl. Beilagen, innerhalb 6000 Minuten essen kann, erhält es gratis. Viele versuchten es, aber nur wenigen gelang es, diese riesige Portion, in der angegebenen Zeit zu essen. Wir versuchen es mit je einem 20 oz (560 g) T-Bon-Steak, mit zwei Beilagen. Herrlich, und gekostet hat alles zusammen 100$! Viele lassen sich die Reste einpacken, wir aber hauen alles rein!

Wir sind froh, dass wir uns etwas geschützt im «Cadillac RV Park» hinstellen dürfen, denn schon bald kommt eine Sturmwarnung, mit starkem Unwetter durch. 4 – 5 cm grosse Hagelkörner prassen Ohren betäubend auf uns herunter und wir sind froh, dass unser Dachfenster nicht kaputt geht. Einige Einschlagstellen hat es schon gegeben, aber alles hat dichtgehalten.

22° schönes Wetter und die Fahrt ist kurz beschrieben. Am Morgen sieht man fast die ganze Strecke, die bis zum Abend gefahren werden muss… Aber zuerst schauen wir uns die bemalten, kopfvoran in den Sand gesteckten Vorderteile der alten Cadillacs an. Dann fahren wir auf der I 40 (Route 66), meistens auf 1'300 – 2'300 m, gerade aus. Gerätschaften, die schon fast mit dem Boden verwachsen sind und mega Rinderherden befinden sich hier. Sehr starker Wind begleitet uns und in Glenrio reisen wir in New Mexico ein. Die Landschaft ist steppenhaft, teilw. mit Büschen und Kakteen bewachsen und die Briefkästen sind ganz vorne an der Strasse platziert. So gehen alle mit dem Auto hin, denn niemand geht hier auch nur ein paar Meter! Meistens haben sie auch mehrere Autos um ihre Häuser oder Hütten, mehr oder weniger brauchbar.

Wir bekommen wieder eine Notfallmeldung und so fahren wir nicht über Santa Fe, weil es in dieser Region schon viele Waldbrände gab. In Albuquerque stellen wir uns auf den «Enchanted Trails RV Park» und können als erstes unsere Gasflasche füllen. Viele Wohnwagen und Mobile sind auf dem Platz, aber kein Mensch zu sehen.

Albuquerque vergrössert sich ständig und es werden viele neue grosszügige Quartiere erstellt. Natürlich gehören auch die verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten dazu. Auf der I 40 geht es durch trockenes Halbwüstengebiet und wir biegen ab, auf die 23, und fahren durch Indianerland, Richtung Acoma. Eine grandiose Landschaft empfängt uns hier. Leider ist wegen Covid alles geschlossen und so können wir keine Leute treffen. Acoma Pueblo wird seit 1150 bis heute bewohnt. Die Leute leben auf einem Hochplateau und arbeiten im Tiefland auf den Feldern. Es ist der älteste durchgehend bewohnte Ort. Vom Staat bekommen sie Unterstützung, aber die Haupteinnahmequelle ist ihr eigenes Spielkasino.

Nun fahren wir nach Grant zum New Mexico Mining Museum. Navajo Paddy Martinez fand in den 1950ern einen gelben Stein. Es stellte sich heraus, dass es sich als hochwertiges Uran erwies. Die Uranfunde ergaben fast 50 % der nationalen Fördermenge in den USA. Das Museum ist wiederum sehr interessant und wir fahren mit dem Lift in einen Minenschacht, wo uns die Arbeiten der Mineure gezeigt werden. 

Wenn Züge vorbeifahren, hört man sie schon von weitem. Ihr langanhaltendes Hupen weckt auch den besten Durchschläfer. Wir stehen an einem Bahnübergang der gerade zwei Züge durchlässt. Der eine hat 7 Locks mit 150 Wagons und der zweite ist etwas kürzer. Personenzüge haben wir leider bis jetzt noch keine gesehen. Wir übernachten in der wunderschönen Canyon-Landschaft beim El Morro National Monument. Wie immer ist es windig und kalt. Fredy macht Bekanntschaft mit Conny und Roger, zwei Schweizern, die mit dem Velo die Route 66 fahren. Kurzerhand laden wir sie zum Nachtessen ein, was sie gerne annehmen und verbringen einen interessanten schönen Abend zusammen.