23.-30.5.22    Jacob Lake AZ – Page AZ

Mit 12° ist es recht frisch und wir fahren auf der 67 durch das Kaibab Plateau. 2006 war ein sehr zerstörerischer Waldbrand durchgezogen, aber die frisch gezogenen Birken- und Tannenbäume gedeihen recht gut und die Leute können wieder aufforsten.

Nun stehen wir auf der Nordseite des Grand Canyon und beim «Bright Angel Point» haben wir eine spektakuläre Aussicht. Diese Seite ist grüner und man empfindet alles etwas anders. Beim 2'700 m hohen «Imperial Point» stehen wir auf dem höchsten Punkt und geniessen die tolle Aussicht auf die «Painted Desert», den «Marble Canyon» und den Colorado River. Beim «Roosevelt Point» steht eine Gedenktafel. Darauf steht: «Lassen sie es, wie es ist. Sie können es nicht verbessern. Die Zeitalter haben daran gearbeitet und der Mensch kann es nur beschädigen. Was sie tun können, ist, es für ihre Kinder, ihre Kindeskinder und für alle, die sie mögen, als die eine grossartige Sehenswürdigkeit zu bewahren, die jeder Amerikaner… sehen sollte». Theodor Roosevelt, Grand Canyon 1903.

Wir gehen morgen nochmals hin, weil es bedeckt und windig wird und übernachten im NF, im Wald auf 2'740 m Höhe. Die heutige Rundfahrt bei schönstem Wetter gehen wir gemütlich an und geniessen nochmals die ganze Schönheit der Landschaft. Wir treffen Corinne und Stefan aus Winterthur und beschliessen zusammen am Jacob Lake zu campen.

Heute organisieren wir unsere Weiterreise und reservieren Plätze am Lake Powell und für die Heimreise, im KOA Las Vegas. Um 23.30 Uhr kommt eine mexikanische Familie, mit einem Zelt, auf den Platz neben uns, an. Mit vielem hin und her. Stange rein, Stange raus, denn jeder weiss es besser, finden dann auch diese Leute nach zwei Stunden ihre Ruhe. 3 Personen und 3 Hunde…

Durch die verbrannten Wälder scheinen schöne, farbige Blumenplätze und alles regeneriert sich langsam. Wüstenhaft ist es auf der Ebene und in Richtung Utah zeigt sich das erste rote Gebirge. In Kanab kaufen wir in einem gut sortierten Supermarkt ein. Dieser Ort ist wieder dem Tourismus gewidmet und im Stil der Route 66 nachgebaut. Von hier aus kann man allerlei Ausflüge in die verschiedenen NP organisieren und Trailers mit Autos und Quads im Schlepptau kommen uns zu Hauf entgegen.

Nach Kanab wird alles grüner und interessanter. Es wird bepflanzt, bewässert und schon das erste Heu eingebracht. So fahren wir dem Virgine River und später dem schlängelnden Sevier River entlang. Die Häuser zwischen den Bäumen sind sehr schön gebaut und es stehen keine Camper mehr herum…

Über das «Paunsaugunt Plateau» zu fahren ist wunderbar und nach der 89 nehmen wir die 12, Richtung «Bryce Canyon» und versuchen bei «Ruby’s Inn RV Park, einen Platz zum Übernachten zu bekommen. Keine Chance, ich höre aber, dass die Frau neben mir ihren Platz storniert und so frage ich nach, und siehe da, es klappt doch noch. Es ist zwar etwas eng und die Klimageräte brummen. Ja nun… alles kann man nicht haben.

Im 1916, brachte Reuben C. (Ruby) Syrett, seine Familie in die Wildnis von Südutah und gründete eine Ranch am heutigen Standort. Ein paar Wochen nach seiner Ankunft erzählte ein anderer Rancher in der Nähe Ruby, von der Schlucht namens Bryce. Ruby und seine Familie besuchten am Sonntag den Rand des Canyons. Sie waren so beeindruckt von dem, was sie sahen, dass sie nicht nur die Schönheiten der Schlucht den Menschen mitteilten, sondern auch Gastgeber für ihre Besucher wurden. 1919 hatten sie vom Staat die Erlaubnis erhalten, eine Lodge am Rande des Canyons zu bauen. 1923 als der Bryce Canyon ein Nationalmonument wurde, verlegte Ruby sein «Tourist Rest» an den Ort seiner Ranch und nannte es Rubys’Inn. Mittlerweile wurde der Canyon zu einem Nationalpark ernannt und Ruby’s Inn wurde ein grosser Geschäftsbetrieb. Die Begeisterung und Liebe zum Bryce Canyon übertrug sich auf seinen Sohn Karl und seine Enkelkinder, die den modernen RV Park & Campingplatz heute noch führen und uns willkommen heissen.

Mit dem Shuttle besuchen wir den «Bryce Canyon NP». Was für ein unglaublich schöner Canyon, das Naturwunder ist phänomenal! Mit dem Shuttel geht alles viel besser und wir steigen beim «Bryce Point» dem höchsten Punkt, dem «Inspiration Point», «Sunset» und «Sunrise Point» aus. Einfach fantastisch! Die Paiute-Indianer fürchteten sich etwas in diesem Canyon und gingen deshalb nicht alleine hinein. Sie befürchteten auch so versteinert zu werden wie diese roten «Felsenmenschen».

Am Abend geniessen wir bei «Ebenezer’s Barn & Grill eine Live Western Dinner Show. Das war ein ganz spezieller toller Anlass.

Wir unternehmen nochmals eine kleine Rundreise, durch den «Dixie NF». Über die John’s Valley Road fahren wir an Büschelfeldern vorbei und gelangen in ein schön begrüntes, felsiges Tal. Mormonen leben hier und die Bewässerung dient vor allem zur Bewirtschaftung des Graslandes. Die Leute halten grosse Rinderherden und Heuballen werden verkauft. So kommen wir zum Otter Creek Reservoir, bei dem viele Mobile mit Booten auf den RV’s stehen. In Kingston biegen wir in die US 89 und kehren zum Campingplatz zurück.

4° und stahlblauer Himmel. Wir durchfahren den «Red Canyon» mit seinen markanten Steinformationen. Auf dem Paria Plateau leuchten die Schichten im Gestein hell und rot. Eine wunderschöne Landschaft, die immer wieder Spektakuläres zeigt. Wir nähern uns dem «Glen Canyon» und wissen nun, wo all die Boote hinwollen. Jeder will dich noch schnell überholen, denn wenn sie ihre Boote ein- oder auswassern, muss alles geleert und gereinigt sein. 100erte Boote sehen wir…. Alles wird durch eine Inspektion genauestens überprüft. Dann fahren wir über den Damm und wollen das Powell-Museum besuchen. Leider ist es wegen Renovation oder Covid geschlossen.

So stellen wir uns in den schönen «Page Lake Powell Campground». Es weht starker Wind und frischt ziemlich auf. So gehen wir früh zu Bett, denn morgen wollen wir früh Tickets für den «Antelope Canyon» besorgen.