22.-25.6.22    Escalante - Goblin Valley SP

Luft ablasen und los geht es auf die Naturstrasse, den «Straight Cliffs» entlang nach «Hole-in-the-Rock», am Lake Powell. Die strenge Naturstrasse besteht hauptsächlich aus Sand und Stein. Sie ist mühsam zu fahren und man sieht nicht so viel, wie auf der anderen Seite. Bei dem ausgehöhlten Felsen des «Dance Hall Rocks» stellen wir uns vor, wie sie hier früher Musik gespielt und getanzt haben. Die Strasse wird schlimmer und wir beschliessen umzukehren. Eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellt. In der Nähe des Eingangs zu den «Peek-a-Boo- und Spooky-Canyons» stellen wir uns im «Redwall» zum Übernachten hin und erleben einen wunderschönen Sonnenuntergang.

Über Felswände und Sandwege wandern wir auf abenteuerlichem Weg zu den Canyons, die nur mit Steinhäufen bezeichnet ist. Wir befinden uns in einer sehr spektakulären Umgebung, stellen aber fest, dass wir «Senioren» keine Chance haben, (keine Seile dabei) diese beiden Slots zu besteigen. Der Aufstieg ist zu hoch und zu eng. Dafür erkunden wir den «Dry Fork Narrows Slot Canyon». Was für ein tolles Erlebnis, auch diese steilen und engen Felswände sind eindrücklich. Nach dem steilen Aufstieg, geniessen wir unsere Melone und meine Zehen werden befreit und gekühlt. Ich muss schon etwas leiden, denn vor zwei Tagen habe ich eine Blase eingefangen. Wir fahren wieder Richtung Escalante und übernachten nochmals im BLM-Gelände auf 1'653 m. Hin und wieder, fallen einige Regentropfen.

Gut waren wir gestern da. Heute sind viele Pickups zu den Slots unterwegs, denn das Wetter ist ideal. Die interessanten Regenwolken begleiten uns und wir durchfahren einen wunderschönen Teil des «Escalante Canyons». Im «Kiva Coffeehouse» freuen wir uns über einen feinen Kaffee und ein Aprikosengebäck. Die Atmosphäre ist sehr angenehm, die Leute zuvorkommend und freundlich. Ein schöner Einstieg in unseren Hochzeitstag. Wir folgen dem Escalante River und fahren auf der spektakulären Panoramastrasse, zwischen dem «Dixyie NF» und den «Grand-Staircase-Escalante».

In Boulder besuchen wir das «Anasazi SP Museum», um mehr über das Leben der Indianer zu erfahren. Anschliessend stellen wir uns bei einer Tankstelle hin und gehen im «Hell’s Backbone Grill» hervorragend Essen. Dieses Restaurant ist weitum bekannt. Natürlich wissen wir das nicht, bekommen aber noch einen Platz, weil wir früh eintreffen.

Wir bleiben etwas auf den Spuren der «Anasazi» und befahren die sensationelle «Burr Trail Road». Dieser Ort ist fast schöner als der Zion NP. Wir sind fast alleine und bestaunen die nahen roten Felsformationen im «Long Canyon». Bei einer Spalte wollen wir noch einsteigen und da kommen uns wieder zwei Schweizer entgegen. Ja, überall wo es abgelegen ist, treffen wir auf Schweizer.

Auf der 12 geht es über die 2'880 m hohen Boulder Mtns. Eine tolle kurvenreiche Strecke, Mitten in einem Birken- und Kiefernwald, in der Region «Garfield» und wieder einmal im «Dixie NP». Torrey ist ein gepflegter Ort und schon von weitem ist das «Capitol Reef» zu sehen. An der Strassen-Baustelle müssen wir warten, aber hinter uns drängeln die Autos. So fahren wir in die nächste Ausbuchtung und lassen zig Really-Fahrer mit ihren Sportwagen an uns vorbeiflitzen. Einer machte neben uns noch ein Foto und er erzählte mir, dass die Really drei Tage dauert. Leider ist das «Capitol Reef» von den Regenwolken bedeckt und es kommt nicht gebührend zur Geltung.

Hoch oben auf einem 1'577 m hohen Plateau stellen wir uns hin und haben eine sensationelle Rundumsicht. Der Sternenhimmel mit seiner Milchstrasse verläuft direkt über unserm Camper und so steht Fredy um Mitternacht draussen zum Fotografieren.

Das Wetter ist noch gut und wir wandern zu der «Natural Bridge». Beim Rückweg kommen uns schon grössere Gruppen Leute entgegen und wir sind froh, dass wir rechtzeitig da waren, denn die Gegend ist auch bei den Kletterern sehr beliebt. Leider ist der «Capitol Reef Scenic Drive» wegen Überschwemmung geschlossen und grosse, dicke Regenwolken ziehen umher.  So entscheiden wir, nordwärts zu fahren, wo uns der Weg der UT 24 und dem Fremont River entlangführt. Ab Caineville wird Gras und Gemüse angebaut, ansonsten sich die Landschaft komplett verändert. Weiss-graue Kieshügel liegen wie «Kuhfladen» in der Gegend, die beige, rötliche, gelbe und violette Schattierungen enthalten. Eine mystische Mondlandschaft. Dazwischen wieder rote, riesige Monolithen. Im «San Rafael Ree» kommen wir in den «Goblin Valley SP». Wir campen auf einem BLM-Platz und grillen nach dem kurzen Regenschauer unsere leckeren Steaks. Leider sind die Wassermelone und einige Kartoffeln wegen der Hitze hinüber, aber für einige Bratkartoffeln reicht es noch. Wir sind auf 1'500 m und meine Blasen erholen sich langsam, nachdem ich sie aufgestochen habe.