8.-11.7.22    Canyonland NP – Black Canyon of the Gunnison NP

25° warm und die ca. 1 ½-jährigen Zwillingsmädchen, des jungen deutschen Nachbarpaares, haben gut geschlafen. Die beiden sind mit einem Busli 10 Monate in den USA und Mexiko unterwegs. Wir wünschen ihnen alles Gute.

Über eine grosse Sandkastenlandschaft finden wir den Weg nach Green River. Da stellen wir uns in den grünen, sehr schönen State Park, die auch einen Golfplatz betreiben. Wir machen uns aber auf die Spuren von J.W. Powell. Das interessante Museum zeigt uns einen eindrücklichen Film, wie sie hier mit Holzbooten beim Green River einstiegen, um den Colorado Canyon zu erkunden. Der erfolgreiche Höllenritt ins Unbekannte, dauerte vom 24. Mai bis 30. August 1869.

«Wir haben noch eine unbekannte Distanz vor uns, einen unbekannten Fluss, den es zu erkunden gilt. Wir wissen nicht, was da herunterfällt, welche Felsen den Kanal bedrängen, wissen wir nicht. Welche Mauern sich über dem Fluss erheben, wissen wir nicht. Ah gut, wir können viele Dinge vermuten…» John Wesley Powell.

Im SP dürfen wir seit längerem wieder einmal grillen und die Temperaturen im Camper steigen auf 43°. Draussen haben wir kühlere 37° J und schon kommen wieder Leute vorbei, die sich für den Toyota Hylux interessieren.

Zurück in Moab, kaufen wir ein und fahren nochmals dem Colorado River entlang und sehen, dass die River-Rafter mit der starken Strömung zu kämpfen haben. Eine grosse Herausforderung, aber Spass muss sein. Zum «Castle Valley» biegen wir in die CR 96 und vor uns liegt ein schönes Tal, eingefasst von roten, hohen Felsen. Die kurvenreiche, steile Strasse führt uns wieder in den «Manti-La-Sal NF», wo wir von der Strasse abgelegen einen abenteuerlichen Übernachtungsplatz auf 2'400 m finden. Der grossartige Ausblick auf das ganze Canyonland ist phänomenal.

Wellige Berge und tlw. begrünte Täler ziehen an uns vorbei und wir kommen durch das «Paradoks Valley» in ein Langlaufstrecken- und Skigebiet und die kleinen Ortschaften sind wieder der «Route 66» nachgebaut. Durch einen Canyon fahren wir am San Miguel River entlang. Es hat wunderschöne Plätze zum Stehen, aber die Regenwolken neben, hinter und schlussendlich vor uns, wo sie sich heftig entladen, ermutigen nicht gerade hier am Fluss zu stehen. Endlich keine Sand- oder Steinwüste mehr! In Ridgway war grosser Wochenmarkt und jetzt kommen uns alle entgegen. Wir fragten uns schon, woher die denn alle miteinander herkommen, denn vorher waren wir fast alleine unterwegs.

Auf der US 550 geht es nach Montrose, einer grösseren Stadt. Hier werden Hopfen, Mais, Korn und Gemüsesetzlinge angebaut. Auch Rinder, Schafe und Lamas weiden in saftigen Wiesen und Holz wird verarbeitet. Sogar die Heilsarmee steht an einer Kreuzung in Delta. Nach einer Sandstrecke gibt es wieder Agriculture. Blumengärtnereien, Fruchtbäume und biologische Pflanzen und Kräuter werden angebaut. Dies alles kann man in den verschiedenen Hofläden kaufen. Es spriesst und lebt wieder, was uns gut gefällt. Wir übernachten in einem RV Park in Hotchkiss. Das Wetter ist kühler und dicke Regenwolken ziehen ihre Runden.

Warmes, schönes Wetter begleitet uns durch die herrliche Landschaft auf der 92. Über die «Black Mesa» ist es kurvig und das Gebirge, das aus Granit, Schist u.a. gebildet wurde, wird schroffer und dunkler. Die Schlucht des «Black Canyon of the Gunnison» ist eng und wir treffen auf eine ehemalige Eisenbahn.

Pelzhändler und Bergleute bahnten den nördlichen Zweig des Spanischen Pfads von Santa Fee nach Los Angeles. Dieser Weg verband zuerst das Ute-Land mit dem anglo- und spanischen Handel. Trotz negativer Berichte von Capt. John Gunnison und seiner Pacific-Railroad-Gruppe, die das Gebiet 1853 untersuchten, transportierte eine Schmalspurbahn bis 1882 Erz, Kohle, Vieh und andere Güter in diesem Gebiet. Die Denver- & Rio Grande Railroad, mit der Curecanti-Nadel auf ihrem Logo, beflügelte die Entwicklung kleinerer Städte wie Cimarron. Die Eisenbahn war von 1882 bis 1949 in Betrieb und die Ute-Indianer lebten hier, bis Pioniere und Siedler im 19. Jht. ankamen.

Die 50 wird ausgebaut und so warten wir lange, bis wir durchfahren dürfen und schlussendlich den «Black Canyon oft he Gunnison NP» erreichen. Drei Maultierhirsche schauen durchs dichte Gebüsch und die schnuseligen Eichhörnchen wollen sogar in unseren Camper klettern. Natur pur!