12.-15.7.22    Black Canyon – Cañon City

Bei bedecktem, 19° warmem Wetter, besichtigen wir verschiedene Aussichtspunkte und bestaunen den imposanten Canyon. Wir freuen uns nun, an dem «Blue Mesa Reservoir» eine Forelle zu essen, aber leider ist das Restaurant geschlossen. Nebenan putzen Fischer ihre gefangenen Fische und einer sagt mir, weil der See so tief ist, kommen auch keine Böötler um hier zu essen. Somit ist das Restaurant zu! Er meint in Gunnison gäbe es bestimmt welche. Der wunderschöne See begleitet uns und wir entdecken immer wieder Campingplätze, denn Boot fahren und Fischen ist hier attraktiv. Im lebhaften Städtchen Gunnison essen wir bei einem Italiener, weil es nirgends ein Fischrestaurant gibt…

Wir fahren dem Gunnison River entlang, dann in die weniger stark befahrene 114. Im grünen Gras weidet eine grosse Rinderherde, die mit weissen Nummern-Aufkleber gekennzeichnet ist. Es wird sumpfiger und wir klettern die «Cochetopa Hills», über 10'000 Fuss hoch, zu unserem nächsten Stellplatz, dem «Buffalo Pass Campground» im «Rio Grande NF». Wir geniessen den betörenden Duft des Waldes und stören uns nicht an dem Plumpsklo. Dafür gibt es Tisch, Bank und einen Feuerring und die wenigen Besucher kommen zum Tratschen vorbei.

Die Weiterfahrt über Saguache-Center-Hooper-Alamosa führt an gross angelegten Kartoffel-, Gras-, Raps- und Kornfelder vorbei. Das Heu wird in grosse Ballen zusammengebunden und, das geschlagene Holz verarbeitet. Wir nähern uns dem «Great Sand Dunes NP». Die Sanddünen sind die höchsten Dünen in den USA, die eine Höhe von 650 Fuss erreichen und über 37 Quadratmeilen bedecken. Der Medano Creek fliesst am Fuss der Dünen entlang. Er ist als verschwindender Bach bekannt, weil er normalerweise sichtbar ist, aber in Trockenperioden im Sand verschwindet. Die Dünen sind ein absoluter Runner für junge Leute und Familien. Man kann Sandboarden und Wandern und die Vermietung hat alle Hände voll zu tun. Wir finden einen Übernachtungsplatz oberhalb des Restaurants auf 2'460 m und haben einen fantastischen Ausblick auf die Dünen und die mystische Wetterstimmung. Die einte Seite ist fast schwarz und heftiger Wind bläst. Die Dünen lassen ihren Sand weitertragen und alles wird diffus, aber kein Tropfen Regen fällt.

Das Wetter zeigt sich wieder von der guten Seite und wir befahren eine alpine Hochebene. Nun sehen wir das erste Mal eine grosse Bisonherde und an der Strasse stehen Schilder mit der Warnung, dass die Bisons gefährlich sind! Das nächste Schild, Ross und Wagen, zeigt uns, dass hier Mennoniten leben. Es wunderte uns schon, denn die Mennoniten bauen grosszügige Höfe und alle sehen sehr ordentlich und aufgeräumt aus. Nirgends liegt Müll herum! Wir durchfahren das «We Mountain Valley», am südlichen Teil der Rocky Mountains. Im Arkansas River sind einige Riverrafter unterwegs und es wird felsiger. Beim «Royal Gorge Park Est» reservieren wir zuerst einen Platz, bevor wir uns die höchste Brücke anschauen. Eigentlich wollen wir nur über die Brücke laufen, aber falsch gedacht. Dieser Platz wiederum ist eine Eventveranstaltung. Im Ticket für 32 $, kann man mit der Gondel übersetzen und mit Ziplining zurückflitzen, eine Show besuchen oder im Restaurant etwas essen. Es gibt viele Attraktionen und die Leute bleiben stundenlang. Man kann die Brücke nicht befahren und ohne Ticket kommst du da nicht hinein. Wir finden, dass es zu teuer ist, nur mal kurz auf der Brücke zu stehen. So machen wir Fotos von aussen und gehen dafür etwas leckeres Essen. In Cañon City bestellen wir zwei Tickets für eine Zugfahrt mit der «Royal Gorge Bahn».

Im historischen Santa Fe Depot starten wir zu einer spektakulären Zugfahrt mit der «Royal Gorge Route Railroad». Dem gewundenen Arkansas River entlang haben wir eine spektakuläre Aussicht auf die 1'000 Fuss hohen Granitfelsen, die sich über dem Zug erheben. Auch fahren wir unter der Brücke durch. In dem gemütlichen Delux Class Abteil des Speisewagens, serviert das freundliche Personal, liebevoll zubereitetes Essen und Getränke. Dazwischen gehen wir zum ungedeckten Zugabteil und bewundern die fantastische Gegend und die wilden Riverrafter.

Nach der wunderschönen Fahrt wird getankt, eingekauft und zurück auf unseren Platz gefahren. Oh Schreck! Das Auffahrböckli und die Treppe sind weg und unser Reservierungszettel umgedreht…. Neben unserem Platz ist eine Familie und einer fragt! ob wir mit ihm den Platz tauschen wollen, da sie zusammengehören. Wir fragen, wo unsere Sachen denn sind. Zuerst wussten sie von nichts, aber nach und nach kamen dann unsere Sachen zum Vorschein. Eine Frechheit! Wir haben ihnen das auch gesagt, wechselten aber trotzdem den Platz. Was für ein Glück. Die jungen Leute nebenan plaudern mit uns und bringen sogar zwei Cupcakes vorbei. Auf der anderen Seite kommt eine Gruppe Jugendlicher und macht ordentlich Lärm und spät abends kommt noch ein Schulbus ähnliches Mobil, mit einer grossen Mennoniten-Familie an.