15.-19.8.2022    Georgetown Lake MT – Declo ID

Wir umrunden den Georgetown Lake und bewundern die architektonisch tollen Holzhäuser. Hier könnte man gut leben. Von Weitem sind die verschieden farbigen, glänzenden «Saphire Berge» zu sehen und das Gebiet zieht sich wellenartig durch den grün bewaldeten «Beaverhaed-Deerlodge NF». Die Tannen erreichen eine Höhe von 30 – 40 m und stehen wie Soldaten da.

Im nächsten kleineren fotogenen Westernort essen wir eine leckere Pizza, von Hand gemacht. Fast so gut, wie die von Silvia. Wieder sehen wir grosse Rinder- und Pferdeherden und beim «BigHole Nat’I Battlefield» wird uns die traurige Geschichte, der hier lebenden Nez Perce Indianern aufgezeigt.

Die Nez Perce, deren Geschichte hier erzählt wird, nennen sich selbst nimi-pu, oder «die Leute». «Wir sind seit Menschengedenken hier und unsere Legenden reichen 9'000 Jahre zurück. Entdecker trafen diese Leute im Jahr 1805. Damals erklärte Vera Sonneck: «Wir waren einer der grössten Stämme in den USA. Wir hatten 13 Millionen Morgen Ureinwohnerland. Oregon, Washington und Kanada». In den nächsten 70 Jahren würden sie den grössten Teil ihres Heimatlandes an europäische Amerikaner verlieren. Am 9. August 1877 kam es hier zu einem entscheidenden Kampf.

Wir befahren die 43 über die Berge und sehen unglaublich viele verbrannte Bäume. Die Indianergeschichte und die verbrannten Bäume bedrücken uns sehr. Über die 93 erreichen wir Gibbonsville und stellen uns im NF auf 1'630 m neben den Salomon River.

13° und es freut uns sehr, durch den Staat Idaho zu fahren. An Salmon River entlang stechen die schön gepflegten Häuser, mit ihren grasgrünen Anlagen ins Auge. Rechterhand sehen wir zu den Granit Mountains und davor gibt es einen Zaun aus alten rostigen Traktoren. Rauch sticht in die Nase und eine Rauchsäule steigt hinter den «Clearwater Mts» hoch. Da wir ein enges Tal befahren, schauen wir auf die Reaktionen der Anwohner, aber alles bleibt ruhig. Somit fahren wir beruhigt über die wunderschöne, abwechslungsreiche Strecke, immer dem Fluss entlang und beobachten 4 Hirsche beim Wasser trinken. Der Verkehr hat stark abgenommen und es sind nur noch kleinere Wohnmobile oder Bussli unterwegs.

Bei einem Bewässerungsarm zählen wir 10 Bögen. Der ist bestimmt 100 m lang und bewässert vor allem Gras. Zwischen Büscheln und Felsen wächst auch Korn. In Challis biegen wir in die 75 und geniessen die Durchfahrt des «Salomon-Challis NF». Wieder sind Fischer und Rafter unterwegs und beim «Redfish Lake» 1'998 m, bekommen wir noch einen Platz, obwohl vorne alles besetzt steht. Herrlich im Wald gelegen dürfen wir sogar ein Feuer entzünden.

Wir bleiben einen Tag länger und geniessen den glitzernden See und den fantastischen Blick auf die «Sawtooth Range».

9° und stahlblau. Auf der 75 fahren wir an einer Fischzucht vorbei. Das «Sawtoth Gebirge» und der Salomon River begleiten uns und beim 2'652 m hohen Aussichtspunkt, auf dem Gatena Summit-Pass, sehen wir den Ursprung des Salomon Rivers auf der gegenüberliegenden Seite. Durch Canyons und Täler geht es Richtung Ketchum, einem beliebten Skiort mit wunderschön versteckten Villen mit kurz geschnittenem Rasen und sogar einem Tennisplatz. Im gut sortierten «Village Market» machen wir unsere Einkäufe und fahren jetzt vierspurig weiter, vorbei am botanischen Garten. Die «Golden Eagle Ranch», mit ihren Fruchtbäumen, sieht fantastisch aus. Bellevue ist da etwas einfacher, dafür haben sie riesige gepflegte Pferdestallungen. Über die Gannett-Picabo Road wird es wieder ruhiger und wir fahren durch Farmland und an einer Bison Ranch vorbei. Das Gebirge ist hügelig und die Bäume sind spärlich, dafür kommen jetzt grosse schwarze Lavaströme, die uns anzeigen, dass wir unser Ziel, «Craters of the Moon» NM auf 1'800 m, nächstens erreichen. Wir stehen mit unserem Camper, für zwei Nächte, zwischen erkalteten Lavabrocken, haben aber trotzdem sehr warm.

Der Park enthält drei junge Lavafelder, die durch Vulkanausbrüche entstanden sind, die aus einem 83 Kilometer langen Riss in der Erdkruste stammen, der als Great Rift bekannt ist. Eruptionen begannen vor etwa 15'000 Jahren und dauerten bis vor nur 2'000 Jahren an. Die daraus resultierenden vulkanischen Erscheinungen scheinen gestern stattgefunden zu haben und werden sich wahrscheinlich morgen fortsetzen. Während eines Grossteils der frühen Geschichte dieses Gebiets, waren die Lavaländer ein mysteriöser weisser Fleck auf Karten. Es ist jedoch bekannt, dass die Nördlichen Shoshonen auf ihrer jährlichen Wanderung, vom Snake River zur Camas Prairie im Westen, durch das Gebiet gezogen sind. Sie hinterliessen ausgetretene Pfade und Felsstrukturen wie Windschutzwände und mysteriöse Steinkreise auf der Lava.

Wir befinden uns auf dem Snake River Plateau, welches mit Büschelgras überzogen ist und weiter auf der 24 ist die Kornernte in vollem Gang. Die riesigen Maschinen schneiden, dreschen und anschliessend wir das Stroh als Ballen ausgeworfen. Die Mühlen stehen in der Nähe der Eisenbahnlinie, so wird das Korn gleich in die Wagons gefüllt. Weiter bauen sie hier Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais an.

Wir suchen im historischen Minidoka die japanischen Amerikaner. Ein Wachturm, eine historische Militärkontrollstation und ein Stacheldrahtzaun symbolisieren die ungerechtfertigte Inhaftierung von über 13'000 japanischen Amerikanern in der Wüste von Idaho. Auf der anderen Strassenseite erinnert eine Ehrentafel aus dem zweiten Weltkrieg an diejenigen, die diesem Land angesichts der Rassendiskriminierung gedient haben.

1942 erliess Präsident Franklin D. Roosevelt die Executive Order 9066, die den Ausschluss und die Zwangsumsiedlung von über 110'000 japanischen Amerikanern von der Westküste genehmigte. Familien durften nur das mitbringen, was sie tragen konnten und wurden in Haftanstalten und später in Konzentrationslager eingesperrt. Minidoka war eines dieser Konzentrationslager.

Auch wieder eine traurige Geschichte und wir sind froh, bei Declo ID, einen schönen RV Platz im «Village of Trees» auf 1'261 m gefunden zu haben, um das alles zu verarbeiten.