4.-7.8.22    Grand Teton NP – Browns Lake

Um 6.00 Uhr stehen wir bei schönem Wetter am «Moose Pond». Die Fahrt dahin ist toll. Der Sonnenaufgang zündet den Grand Teton an und Nebel liegt über dem Jenny Lake. Eine grosse Herde Rothirsche ist weit weg am Grasen. Leider sehen wir auch heute keine Elche, nur einen Fischreiher. Zurück auf dem Camp, frühstücken wir und fahren anschliessend nach Jackson. Wir erreichen die sehr schöne Stadt und machen uns auf die Suche nach einem neuen Reifen. In einer Autowerkstatt fragen wir danach und der nette Herr gibt uns eine gute Adresse an. Ja, sie haben den gewünschten Reifen und wir sollen morgen nochmals vorbeikommen. Wau! Weiter geht es zum Tanken und Einkaufen. In der Stadt wollen wir eine Pizza essen gehen, aber finde da einmal einen Parkplatz. Überall sind Camper nicht erwünscht, dafür stehen die dicken, fetten RAM’s in vorderster Reihe. Die sind alle schwerer als wir… Neben einer Baustelle ergattern wir dann doch noch einen einzigen Platz! Anschliessend gehen wir zum «Gros Ventre Campingplatz» und bekommen auch da noch einen letzten Platz. Regenwolken ziehen auf und Fredy sitzt unter dem Regenschirm am Grillen.

Um 11.00 Uhr müssen wir den Campingplatz verlassen und fahren zu der Entsorgungsstelle, um Wasser zu tanken. Einige grosse Camper stehen schon zur Entsorgung bereit, aber der kleinste Wohnwagen hat mit seinem Abwasser-rüssel am längsten. Der Ranger kommt schon daher und wir sagen, dass wir nur Frischwasser auffüllen wollen und dann weiterfahren. Uff!

Wir bekommen den gewünschten Reifen und nach dem leckeren mexikanischen Essen sind wir bereit zum Weiterreisen. Es herrscht ein riesiges Verkehrsaufkommen und wir fahren auf den 22, 33, 32 und 20iger. 10% Steigung ist angezeigt. Langsam fahren wir, durch teilweise sehr dichten Nebel, auf den 2'570 m hohen Teton Pass. Natürlich sind wir die Vordersten einer langen Schlange… Bei einer Ausfahrt lassen wir dann alle überholen.

Wir kommen in den Staat Idaho und sehen wunderschöne Kornfelder, von grün bis golden in den Farben. Einige Kartoffel- und andere Felder. In dieser Gegend gibt es auch sehr schöne Holzhäuser. Grosse Erntemaschinen sind am Arbeiten und die Silos, in diesem riesigen Farmland, füllen sich allmählich. Wir campen auf einem Platz im Wald im «Targhee NF», auf 1'865 m, wo es leicht regnet, aber angenehm ist.

Es ist bedeckt und der 20iger entlang, holzen Forstarbeiter den Wald für eine Feuerschneise ab. Die Hochebene, die nur aus Gras-und Weideland besteht, ist interessant zu fahren und die Holzhäuser sind sehr kostbar und kreativ gebaut.

Nun sind wir im Staat Montana und beim Madison River ist heute grosser Fischertag. Überall stehen die Fischer im Wasser, oder in den Booten und Angeln um die Wette. Wir kommen in das liebevoll gestaltete Westerndorf Ennis und im «Ennis Caffee» geniessen wir ein wunderbares amerikanisches Frühstück an der Bar. Es ist viel los im Kaffee und eine 14-jährige schmeisst den ganzen Laden! Sie nimmt die Bestellung entgegen, serviert und kassiert. Sehr eindrücklich. Wir sehen auch einen bunten Skilattenzaun um ein Sportgeschäft.

Nicht weit von Ennis halten wir in Virginia City. Was für ein unglaublich interessanter Ort. Hier befinden sich zig historische Gebäude, mit einem riesigen Fundus. Auch der nächste Ort, Nevada City ist ein typisches Westerndorf. In Twin Bridges, an der 287, gibt es einen Menschenauflauf. Da gehen wir hin und erleben eine sehr lebhafte Versteigerung diverser Sachen. Unter anderem einen Sack voller «Steinsäckli». Der geht für sage und schreibe 1’000$ weg, eine grosse Flasche alter Whiskey für 325$. Halte da ja nicht aus Versehen die Hand hoch, schon bist du der nächste Bieter. Lustig war es auch sich unter die Leute zu mischen. Die meisten kennen den Coiffeur nicht und die Männer tragen ihre langen Haare gebunden unter dem Cowboyhut. Und durstig sind sie alle….

Über Whitehall, auf der 2, fahren wir durch ein welliges Gebiet, immer in Sichtweite der «Lakeshore Mountains». Das letzte Stück führt durch einen felsigen Canyon und wir erreichen unseren Übernachtungsplatz im «Lewis & Clark Cave SP». Ein wunderschöner Park auf 1'300 m und am Abend gibt es sogar einen Vortrag über die «Rattlesnake» Klapperschlange. Die Rangerin hat das sehr lebhaft und eindrücklich vorgeführt.

15° und stahlblau. Wir kommen am Canyon Ferry Lake, des gestauten Missouri vorbei. Die sehr schöne Landschaft ist geprägt von Grasland und Kornfelder. In der Regel bewässern sie das Gras, Mais und Kartoffelfeld. Das Korn wächst ohne spezielle Bewässerung. Wir fahren nach Helena, welches nicht so interessant ist, ausser, dass sie unter der Shoppingzone im 1864 das erste Gold in der Montana Region gefunden haben.

In Townsend sitzen die Leute auf Stühlen am Strassenrand und ich frage sie, was es denn zu sehen gebe. Eine Parade kommt in einer halben Stunde hier vorbei. So setzen wir uns neben sie und geniessen das Spektakel. Am Nachmittag gäbe es noch ein Rodeo. Der Mann erzählt uns, dass sie vor 34 Jahren mit dem Wohnmobil hierherkamen. Vorher verkauften sie ihr Boot und das Haus. Jetzt stehen sie an einem schönen Ort, mit einem Teich und Obst- und Gemüsegarten. Sie werden jetzt aber einen elektrischen Zaun aufstellen, weil Bären, Hirsche etc. immer wieder zum Naschen vorbeikommen. Er erzählt auch, dass er sein Haus selbst gebaut hat und es mittlerweile für 1 Mio Dollar verkaufen könnte. Es gibt Strom und eigenes gutes Trinkwasser. Verrückt, auch hier explodieren die Grundstück- und Häuserpreise.

Beim Browns Lake auf 1'300 m übernachten wir direkt am See. Übers Wochenende war viel los, aber jetzt am späteren Nachmittag nehmen alle ihre Boote, etc. wieder aus dem Wasser. Nur eine einsame pinkige Schlauchente, treibt vom Wind getrieben, über den See.