4.-9.5.22    El Morro NM – Williams AZ

Bei kaltem, schönem Wetter umrunden wir die imposanten Felsen. Hier führte die alte Handelsstrecke von Santa Fe nach Zumi vorbei. 1540 durchquerte Francisco Vasquez de Coronado, auf dem Weg von Mexiko nach Zuni, mit ca. 350 Soldaten, den Südosten Arizonas. An den flachen, steilen Felsen haben sich einige Durchreisende verewigt und Wasservorräte aufgefüllt. Allerlei Leute zogen immer wieder vorbei. Missionierten oder benutzten die Indigenen anderweitig.

Auf der 117 überqueren wir die Wasserscheide und gelangen zur «La Ventana». Einem riesigen, natürlich geformten Bogen, der mitten in einer Sandstein- und Lavastein Umgebung liegt. Ein sehr beeindruckender Moment. Wir fahren fast alleine auf der 36 und 602 bis nach Gallup, auf den tollen USA RV Park, an der Route 66. Es windet wieder und ist 16° kalt.

Auf der I 40 ändert sich die Landschaft nicht gross. Es gibt kleinere Canyons und flache Ebenen. Nun kommen wir in Arizona ins Navajo-Land. Plakate und Verkaufsstände künden das schon von Weitem an. Da wir tanken müssen, stellen wir uns bei der Tankstelle in Holbrock an. Aber die Autofahrer der vorderen beiden Autos sind nicht da. So warten wir geduldig. Mach das mal in der Schweiz! Die 180 führt zum Grossteil über flaches unbrauchbares Land und wir fahren im südlichen Teil des «Petrified Forest NP» ein. Hier sind die Campingplätze gratis. Es gibt aber auch nichts.

Bei schönem, 16° warmem Wetter, stehen wir um 8.00 Uhr bereit, diesen speziellen Park zu besuchen. Wir kaufen eine NP-Jahreskarte für 80$ und haben somit in jedem Nationalpark freien Eintritt. Das lohnt sich alleweil, denn nach zwei Besuchen ist das schon beinahe beglichen. Vor mehr als 200 Mio Jahren durchzogen viele Flüsse dieses Gebiet. Es gab Überschwemmungen und war tropisch. Saurier lebten hier und es gab hohe Bäume, vor allem Araukien. Wenn die umfielen, wurden sie mit allerlei Material zugedeckt, so dass das Holz nicht mehr atmen konnte. Weitere Jahre und Begebenheiten führten dazu, dass sich das Holz versteinerte. Im «Rainbow Forest» sind sie schön anzusehen. Weiter erfreuen wir uns an dem farbigen Gebirge, wie der «Blue Mesa» und der «Painted Desert». Sogar die alte «Historic Route 66» geht hier durch. Nun geniessen wir das 29° warme Wetter, obwohl der Wind wieder aufkommt.

Heute fahren wir durch das Indianergebiet der Navajos und Hopis. Die weite Ebene auf der 77 ist trocken und endlos bis wir endlich die ersten roten, schwarzen und beigen Berge erreichen. Vereinzelt sehen wir Siedlungen, mit schön gebauten festen Häusern. Aber was machen sie hier und von was leben sie? Diese Frage beschäftigt uns immer wieder. Einige Rinder und Schafe weiden auf dem kargen Feld, das nur aus Büschel und Sträucher besteht. Wir sehen keinen einzigen Menschen auf der 264 und 87, ausser ein paar Autofahrer. Das lustige aber an der Geschichte ist, dass wir drei Mal 12.00 Uhr haben. In Winslow, an der Route 66, gehen wir im Restaurant «Falcon» lecker essen, dann übernachten wir in dem «McHood Park», an einem See! der wunderschön am Clear Creek Reservoir liegt. Immer noch weht der Wind sehr stark, so dass wir nicht draussen sitzen können.

Wir besuchen den Meteor Crater in der Nähe von Winslow. Der «Barringer Krater» ist ein Einschlagkrater im Coconino County» Arizona. Daniel Moreau Barringer, ein Bergbauingenieur aus Philadelphia kam 1903 hierher und untersuchte 26 Jahre lang diesen Krater. Vor über 50'000 Jahren schlug hier ein riesiger etwa 300'000 Tonnen schwerer Eisen-Nickel-Meteorit ein. Die Einschlagkraft war 150x grösser, als bei einer Atombombe. Es gab eine kilometerweite Verwüstung und der Meteorkrater misst 180 m Tiefe und ist 1'200 m breit. Bei einem 4D Film erleben wir den Einschlag…. Dieser Ort nutzte die NASA in den 1960er Jahren um die Astronauten für die Mondlandung vorzubereiten. Eine unglaublich interessante Geschichte, standen wir doch schon am Chicxulub-Krater, auf der Halbinsel Yucatán in Mexiko. Dieser entstand vor ca. 65 Mio Jahren.

In der Ferne sehen wir den etwas Schnee bedeckten Humphreys-Peak, 3'860 m hoch, auf dem Ski gefahren wird. Dann stellen wir uns zum Übernachten in den Meteor Crater RV Park. Starker Wind weht, der überall Staub verteilt.

Bei 16° stürmigem Wetter, fahren wir auf der I 40 nach Flagstaff, dann wollen wir auf der Route 66 weiterfahren. Zuerst geht es durch den schön bewaldeten «Kaibab NF». Die Waldbrandgefahr ist hoch und wir dürfen im KOA-Platz auf 2’020m Höhe, nicht grillen. Wir wollen ja nichts herausfordern. In Williams, Arizona, befindet sich unser Ausgangspunkt für den Grand Canyon, den wir morgen besuchen wollen.