17.-21.6.22    Las Vegas – Escalante

35° um 10.00 Uhr und wir sind froh unterwegs zu sein. Es geht dem Lake Mead entlang, nach Overton. Dann auf der I 15, bis zum Abzweiger nach Hurricane auf die UT 59. Durch die Schlucht des «Virgine Rivers» gelangen wir in das «Apple Valley». Wir befolgen Stefan’s Tipp und fahren auf der Naturstrasse zu einem fantastischen Aussichtspunkt auf den «Zion». So stehen wir auf 1'526 m in einer, mit niedrigen Bäumen bestückten, wunderschönen Hochebene, auf der «Gooseberry Mesa Campsite». Heftiger Wind zieht auf und so bringen wir unsere 42° Innentemperatur etwas herunter.

Wir bleiben einen Tag länger, da Wind angesagt ist und es im National Park auch nicht so schön ist. Die Temperaturen sind angenehm und am Nachmittag gibt es tatsächlich noch einige erfrischende Regentropfen. Der Wind nimmt massiv zu und die Sicht verschlechtert sich. Ein Hauch von rotem Sand überzieht uns und es knirscht zwischen den Zähnen. Ich bin stets am entstauben unseres Tisches und den elektrischen Geräten. Zu den Spaghetti’s genehmigen wir uns einen Wein. Wow! Der Zapfen hat sich schon selbständig gemacht…

In der Nacht kühlt es ab und wir schlafen gut. So nehmen wir gelassen die Bergstrasse unter die Räder. Hoppala, jetzt beginnt der Abstieg. Auf der ganz üblen Bachbettstrasse, versuchen wir die richtige Spur zu finden. Das ist alles andere als einfach! Der Weg führ von «Gooseberry Mesa über die Smithsonian Butte» nach Rockville. Alles geht gut und wir kommen in Rockville wieder auf die geteerte Strasse. Was für ein Schock! In Springdale ist alles mega touristisch und besetzt. Viele Leute erzählten uns, dass es hier nur so von Besuchern wimmelt. Wir fahren zum Visiter-Zentrum und nehmen den Shuttle-Bus. Die lange Schlange vor den Bussen hat sich schnell aufgelöst, denn die Ranger sind gut vorbereitet für diesen Ansturm. Beim «Temple of Sinawava» steigen wir aus und spazieren dem Fluss entlang. Die Felsformationen sind alle rot, steil und gewaltig anzuschauen. Zu hinderst könnte man noch in eine enge Schlucht durch den Fluss wandern. Zig Touristen mieten sich dafür extra Wanderschuhe und Stöcke. Wir wandern auf dem «Kayenta- und dem Middle Emerald Pools Trail». Wir geniessen auf der abenteuerlichen Wanderung immer wieder die spektakuläre Aussicht. Wenn nur die Zehen nicht so schmerzten. In der «Zion Lodge» essen wir eine Kleinigkeit bevor wir uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz machen. Die Dame vom Zion NP Campground sagt, dass wir mindestens zwei Wochen vorher reservieren müssen. Sie lässt uns nicht hinein, obwohl er halb leer ist…

Der «Zion NP» gehört zu den ältesten NP der USA. 1919 wurde er zum National Park erklärt.  Der südliche Abschnitt wurde von 750 bis um ca. 1200 n.Chr. von den «Anasazi» bewohnt und bewirtschaftet. Sie haben alle Bäume für ihre Hütten und zur Feuerbeschaffung abgeholzt. So hatte der Fluss freien Lauf und überschwemmte regelmässig ihre Felder. Erst im 19. Jh. siedelten die «Paiutes-Indianer» wieder in dieser Gegend. Die Indianer hatten so viel Ehrfurcht vor den mächtigen geheimnisvollen Bergen, dass sie es niemals wagten, sie zu besteigen. Die ersten Siedler, Mormonen aus Salt Lake City, kamen hierher und nannten den Canyon deshalb, Zion «die himmlische Stadt Gottes».

So fahren wir durch den engen Tunnel weiter und sind überrascht, über die fast schönere Strecke, denn die Felsformationen sind wieder in Schichten aufgetürmt. Beim «Hi-Road RV & Campground», auf 1'785 m finden wir einen guten Platz zum Stehen.

Auf der 9/89 und 12 durchfahren wir die abwechslungsreiche Landschaft des «Vermillion Cliffs» und des «Paunsaugunt Plateaus», das wir schon einmal bereist hatten. Dann biegen wir von der 12 in die «East Fork Road» Naturstrasse, zum «Tropic Reservoir» und wollen beim «Kings Creek» Campground übernachten. Der ganze Platz ist leer und es gibt auch kein Wasser. In der Ferne sehen wir dichten Rauch hinter dem «Bryce Canyon». Gestern soll es heftig gebrannt haben. Hubschrauber füllen Säcke mit Wasser aus dem Reservoir um den Brand einzudämmen. Der Sheriff kommt vorbei und meint, dass es besser wäre, hier weg zu fahren. So packen wir zusammen und stellen uns an der 12er auf den «Bryce Canyon Pines» Campground & RV Park. Der starke Wind soll hier auch Asche verteilt haben.

Im «Dixie NF» sehen wir die fantastischen Felsformationen des «Mossy Cave» hinter dem Bryce. Wir geniessen die Fahrt über die «Escalante Mountains und erreichen Escalante, einem im Westernstyle erbauten, noch nicht zu touristischen Ort. In dem gut sortierten «Tante Emma»-Laden kaufen wir ein, damit wir auf der Naturstrasse zum «Hole-in-the-Rock» gut versorgt sind.