27.3.-12.4.18          Panama 2

                                   NP Summit – Sixaola Grenze Panama - Costa Rica

Besuch des wunderschön angelegten Botanischen Gartens und Zoo. Wir hatten die Gelegenheit bei der Fütterung des Jaguars zuzuschauen und bestaunten die Kraft und Schnelligkeit des Tieres.

Beidseits der CI 1 standen grosse Werbetafeln für neue EFH und Appartaments-Wohnungen, etc. Alle anderen Häuser wirkten bescheiden und die Strasse war ein Schüttelbecher. Bei Las Uvas bogen wir in die 71 nach El Valle. Das malerische Städtchen liegt in einem erloschenen Vulkan welcher vor 3 Mio. Jahren entstanden ist. Viele Städter ziehen am Wochenende hierher, bauten tolle Villen mit grosszügigen Parkanlagen und geniessen die frische Luft und die Schönheit der Umgebung.

Zurück auf der Hauptstrasse ging es weiter an den Pazifik, an die Playa Santa Clara Beach Bar & Grill. Einkaufszentren, Restaurants und Autowerkstätte wurden in den letzten Jahren an die Autostrasse gebaut und die Polizei macht hier gerne Geschwindigkeitskontrollen. Die Cordillera Central begleitete uns rechter Hand und wie überall lag Müll herum. Eine wahre Sauerei. In Flussnähe pflanzten die Farmer Zuckerrohr oder betreiben Landwirtschaft. Gerade brachten die Leute ihre Stroh- und Heuballen nach Hause und wir sahen erstmals in Panama Solarpanelen und Windräder. Auf der Hauptstrasse verkehrten viele Offroad-Fahrzeuge, etwas Taxi, PW’s und LKW’s, dafür keine Mottorräder.

Bei La Peña bogen wir in die 5 bis nach Sona, dann nach Santa Catalina DEM Surfparadies. Wir kamen wieder etwas näher an die Menschen und sahen, dass sie wo immer möglich Mischkulturen pflanzten. Die Umgebung wurde zunehmend sandiger und die Hügel der Peninsula de las Palmas niedriger und trockener.

Endlich Ferien!!! Am Strand von Santa Catalina blieben wir 5 Tage. Unter den grossblättrigen Meermandelbäumen und Kokospalmen schauten wir den Surfern zu, hingen in der Hängematte, tranken Kokosmilch und hin und wieder zeigte sich ein Schwarzkopfleguan oder ein schwarzes Eichhörnchen welches auf die Kokospalme kletterte um die Kokosnüsse aufzukratzen. Ein lockenköpfiger Einheimischer nahm witzig und akrobatisch eine Welle nach der anderen. Ja, die jungen attraktiven Typen wurden natürlich stets von Mädchen umlagert, denn wichtig und stolz tragen sie auch ihre Surfbretter herum. Mit einem Quad zog die Polizei am Strand und in der Anlage ihre Runden und schaute zum rechten. Am Samstag war Partystimmung mit lauter Musik und Bier. Das gefiel der Polizei nicht und um 18.00 Uhr wurde kurzerhand mit grossem Sirenengeheul der Strand gesäubert.... Alle mussten nach Hause gehen! Was war denn passiert? Es war noch Semana Santa und bei den Katholiken hier ist Alkohol trinken und laute Musik in der Öffentlichkeit hören verboten. Aus die Maus!

Fertig mit Ferien und wir reiten über die bewegte Strasse biegen lefthand und righthand ab um unsere Kurven zu kriegen. Bei Sona nahmen wir die 5 und durchfuhren ein sehr schön begrüntes Landwirtschaftstal. Wieder auf der 1 waren wir fast die einzigen auf der Autostrasse und wir beschlossen nochmals ans Meer zu fahren. Wer nun Action haben möchte biegt in die 411, alle anderen nehmen die nächste geteerte Abfahrt. So kamen wir dann in die holperige 118. Natur pur.., die Brücke marode und nicht passierbar. Nun müssen wir den Río San Félix überqueren... Mit viel Gegensteuer schafften wir es noch ans andere Ufer. Huch schwitz! In Las Lajas ging es auf der 461 an die Playa Las Lajas Beach Cabins zuvorderst ans Meer mit fantastischem Ausblick. Die Playa ist einer der längsten Strände Zentralamerikas. Der mit 20 km lange, mit Palmen gesäumte Streifen scheint endlos zu sein. Die Leute auf dem Land sind auch wieder freundlicher und wir fühlen uns willkommen. Am Abend trafen Peter und Michaela ein und es gab einmal mehr viel zu erzählen.

Wir hatten Glück, dass die Demonstranten mit der Polizei über die versprochene und noch nicht gebaute neue Strasse diskutierten, so blockierten sie die Strasse nicht mehr. Alle trugen schwarze Masken und bunte Kleider. Eine langwierige Angelegenheit. Man kann da locker stundenlang stehen. Weiter auf der „Carretera Interamericana“ begegnete uns dann und wann ein Gaucho und wenn man nicht immer auf den Tacho schauen musste entdeckte man die wunderschön rosa und weiss blühenden Bäumen zwischen Palmen und anderen Bäumen. Landwirtschaft soweit das Auge reicht, Rinder, Ölpalmen, etwas Bananen- und Fruchtbäume. Die Häuser sind grosszügig flach und mit Blechdächern bedeckt gebaut. Viele Menschen der Adventisten leben in dieser Region.

Um etwas abzukühlen fuhren wir, nach dem Einkaufen und Tanken in David, zum PN Volcán Barú. In Solana bogen wir in die 43 nach Volcán, an Nueva Suiza vorbei bis Cerro Punta zur Ecolodge Los Quetzales. Endlich sahen wir die Gemüsekammer von Panama. Unglaublich viel verschiedenartiges Gemüse wird angebaut und die Leute kommen von weit her, decken sich mit diesen leckeren Sachen ein oder kaufen für ihre kleinen Läden.

WART E MAL! Frühmorgens könnte man in dieser Region den Göttervogel Quetzal sehen. Mit seinem grünen Gefieder das an der Unterseite rot und am Rücken bläulich ist, vor allem aber mit seinen langen Schwanzfedern gilt er als einer der schönsten Vögel überhaupt. Seine Federn waren Symbol höchster Macht und schmückten die Federkrone des Aztekenherrschers Montezuma. Zwei Tage warteten wir leider vergebens. Wir sahen ihn zwar vorbeifliegen aber sofort versteckte er sich wieder in den Bäumen. So zogen wir etwas enttäuscht weiter.  

In David füllten wir unsere Reservetanks und zogen noch einige Dollars um in Honduras durchzufahren. Bei der Tankstelle war plötzlich Action. Die Polizei sperrte alles ab denn hier war die Zieleinfahrt der Velorennfahrer. Mitten im Verkehr.... Auf der 41 ging es dann nach Boquete, vorbei an sehr schönen im amerikanischen Stil gebauten Häuser. Viele ausländische Rentner kauften sich hier ein Berggrundstück mit toller Aussicht. Es gibt gute Kaffeeplantagen zum Besichtigen und man kann wandern, klettern und rafften. Beim Panama Camping RV Park stellten wir uns neben einen Hühnerstall und assen im Kaffee nebenan einen ausgezeichneten Käsekuchen.

Die Gegend um den Río Chiriqui ist geprägt von Landwirtschaft, denn Gemüseanbau ist auf dieser Seite nicht so ideal. Nach Gualaca weiter auf der 10 durch den sehr schönen Reserva Forestal Fortuna. Etwas später forderte uns dann die Polizei ausserordentlich freundlich auf die Zollpapiere zu zeigen. Daraufhin meinte er, dass wir ja noch genügend Tage in Panama verbringen dürfen. Mittagshalt am Stausee. Nach Rambala ging es auf der 11 der karibischen Küste entlang. Nie dachte ich, dass wir einmal auf dem Festland dieser wunderschönen Küste mit dem türkisfarbenen Meer entlangfahren. Bananen, Kakao, Palmen und andere Baumarten prägen die Gegend, dazwischen viele bunte kleinere und grössere farbige luftige Holzhütten und kleine mit Palmenblätter bedeckte Stelzenhütten mit Hängematte darin. Sogar die SAT-Schüsseln waren verschieden farbig. Da heute Waschtag war hing die Wäsche überall herum. Ein schön farbiges Bild aber die Menschen leben hier sehr einfach und bescheiden. Reis, Bohnen, Bananen, Kartoffeln wird zu jeder Tageszeit gegessen. Mit etwas Fisch, selten Fleisch oder Huhn ergänzt.

Dann erreichten wir Almirante. Dieser Ort bestand früher aus lauter farbiger Pfahlbauten über dem Wasser, heute ist er eher etwas verwahrlost. Von überall ertönten Rufe: Taxi, Taxi nach Bocas del Toro. Wir aber wollten mit der Fähre hinüberfahren. Da diese erst am nächsten Tag fuhr stellten wir uns bei der „Estanciomento Leiza“ in einen geschützten Hof. Wir kamen uns vor wie im Zoo nur waren wir dieses Mal auf der anderen Seite...

Um 6.00 Uhr standen wir in der Schlange für die Fähre die um 7.00 Uhr ablegen sollte. Sie wurde mit Lastwagen voller Baumaterial und einem Trax, welcher uns gerade den letzten Platz wegschnappte, beladen. So warteten wir bis 12.00 Uhr für die zweite eingeschobene Fähre. Damit hatten wir etwas Zeit um den eigens für den Export gebauten „Chiquita-Bananen“ Hafen zu bestaunen. Um 13.00 Uhr legten wir ab und erreichten 1 ½ Stunden später Bocas del Toro. Diese Insel ist die grösste und am besten erschlossene des Archipels. Eine farbenprächtige Stadt aus Holzhäusern die Anfangs des 20. Jhs. von der United Fruit Company erbaut wurde. Heute ist er ein sehr touristischer quirliger Ort mit haufenweise Restaurants, Hotels, Agenturen, Supermärkten die von den Chinesen betrieben werden, etc.

Auf der Fahrt über die bewaldete Insel kamen wir beim „Plastik-König“ vorbei. Das ist ein ausgewanderter Kanadier welcher sich stark für die Umwelt einsetzt. Er möchte erreichen, dass die Leute die PET-Flaschen nicht einfach liegen lassen oder ins Meer werfen, sondern sie zum Recycling zurückbringen. Da sein Ort mit PET-Flaschen zugemüllt war baute er sich daraus ein interessantes Schloss. Hier möchte er verschiedenen Leuten und Kindern sein Projekt vorstellen. Als Plastikkönig verkleidet bleibt es ihnen besser haften. „Plastic for Food“ soll so für die Bevölkerung umgesetzt werden. PlasticBottleVillage.com.

Kurz danach kamen wir an einer Schule vorbei bei welcher gerade ein Anlass stattfand. Aller Müll davon lag herum aber keiner kümmerte sich darum. So sieht es leider auch meistens an den Strassenrändern in Panama aus.

In Bocas del Drago angekommen stellten wir uns bei der „Cabañas Estefany“ hin. Nebenan gingen wir Essen. Frische Lobster wurden da angepriesen. Ein Prachtkerl wollte er uns anbieten. Wir entschieden uns aber für ein Fischgericht. Anderntags fuhren wir etwas weiter der karibischen Küste entlang und stellten uns in eine Ausbuchtung. Kurzerhand sprangen wir ins angenehm warme Meer. Herrlich. Die Mücken waren hier auch weniger und den Kindern die vorbei kamen schenkten wir Stofftierli. Am späteren Nachmittag kam dann eine Familie der „Wounaan“ vorbei. Die Tochter möchte auch gerne so ein Tierli. Natürlich gaben wir eines. Die Frau stürmte an ihrem Mann herum. Sie hätte Hunger wollte etwas zu essen, Kleider oder Geld und ihre selbstgefertigten Taschen verkaufen. Ja, wenn man den kleinen Finger gibt wollen sie gleich die ganze Hand. Untereinander sprachen sie in ihrer indianischen Sprache, der Mann aber konnte gut Spanisch. Er erzählte, dass er an der Strasse arbeite und 15 $ im Tag dafür bekomme. Für ein Paar „Clocks“ zahle er aber 6 $. Die Leute sind recht anhänglich, schauen dich einfach an und warten auf die Dinge die da kommen.....

Beim Zurückfahren war der ganze Müll um die Schule weggeräumt!! Mit der 9.30 Uhr Fähre setzten wir nach Almirante über und besuchten in Río Oeste Arriba die „Oreba organic chocolate and cacao plantation“. Im Ort leben ca. 700 Indios der Ngöb. Es ist ein kinderreicher Ort, denn viele junge Frauen bekommen früh ihr erstes Kind. Dann geht es Schlag auf Schlag... In schönen Schuluniformen und Schuhen besuchen sie im Dorf die Grundschule. Die Kinder tragen stolz ihre Schulsäcke und die Mädchen mit ihren lustigen Frisuren sehen sehr hübsch aus. Da die Indios ihre Haare mit Kakaopaste einstreichen, glänzen sie um die Wette. Jack unser Begleiter sprach englisch und deutsch. Er erzählte viel über die Bewirtschaftung dieser Plantage und der Kakaobohne. Fermentiert und getrocknet werden sie dann für den Weitertransport nach Almirante gebracht. Übrigens auch in die Schweiz zu Lindt und Sprüngli. Eine ganz gute Sache, denn die verschiedenen Kakaobäume stehen in einer Mischkultur und es wird keine Chemie eingesetzt. Wir durften in ihrem Dorf stehen und schauten den Volleyball-Spielern zu. Sie trugen keine Turnschuhe, sondern „Schlarpen“ und die Frauen Jupes, was solls... Es war sehr schön, dass wir diesen Ort besuchen durften.

23 Tage waren wir nun in Panama in welchem etwa 4 Mio. Panamaner und 1 Mio. verschiedene Indianer leben. Nun wollen wir weiter nach Costa Rica.

Auf guter Strasse übers Land und an kleinen Dörfern vorbei kommen wir auf eine Umfahrungsstrasse von Changuinola. Da ging es nicht mehr weiter, denn alles ist „Chiquita-Bananen“- Areal. Unglaublich, tausende von Bananenstauden stehen in Reih und Glied. Vom Sämling bis zur ausgereiften Pflanze ist alles zu sehen und an vielen Orten gibt es eine Transportbahn-Installation. Da werden die riesigen Zotten aufgehängt und in die Verarbeitungszentrale gestossen. Hier wird zuerst be- und gespritzt, auseinandergeschnitten, in ein Wasserbett getaucht, verpackt und für den Transport gerüstet. Viele solcher Anlagen sahen wir auf der Weiterfahrt, wir staunten denn es gibt nur Monokulturen. Obwohl die Bananen mit Plastik umhüllt sind braucht es für die Pilz- und Insektenbekämpfung viel Pflanzenschutzmittel... Die Chiquita-Banane kommt hier vor allem aus Zentralamerika, etwas aus Kolumbien und Ecuador. Wir staunen immer wieder was hier alles abgeht.

In Sixaola an der Grenze ging es locker zu und her und in ¼ Stunde waren wir ausgereist und standen vor der Brücke nach Costa Rica.