26.8.-2.9.22     Spencer Hotsprings – Kings Canyon NP

Bssst, ich schaue aus dem Fenster und siehe da, einer liegt braungebrannt, vom Zehenspitz bis zum Haarschopf, auf dem Holzbrett neben der Quelle…

Es ist 23° warm und etwas bedeckt. Wir fahren durch die karge Wüstenland-schaft, queren sechsmal einen Pass und Ebenen mit ausgetrockneten Seen. Leider sind von den Pony Express Stationen nicht mehr viele vorhanden. Wieder einmal sind wir im Indianer- und Militärgebiet und mitten drin türmt sich ein Sandberg auf. Ab Fallon wird alles neu gebaut, die Strasse und die Einkaufsmaile, aber alles darum herum sieht eher marode oder zerfallen aus. Wir stellen uns auf BLM Land, beim «Walker Lake» 1'200 m hin. Ausser den Ameisen und Fliegen wäre es sehr schön. Heftiger Wind kommt auf und wir werden ordentlich durchgeschüttelt.

Der Wind hat nach Mitternacht abgestellt! Jetzt ist es wieder 25° warm und schönstes Wetter. Die trockene, sandige und braune «Wassuk Range» führt uns am «Hawfhorne Army Depot» vorbei. Hier wird allerlei an Waffenmaterial gelagert und von Veteranen betreut.

Die 359 führt über den «Anchorite Pass» und wir fahren in California ein. Am «Mono Lake» ist alles Privat und mit dicken Ketten und dem Sheriffstern versehen. So fahren wir auf 2'963 m hoch, in den «Humboldt-Toiyabe NF» und stellen uns beim «Trumbull Lake» Campingplatz in den angenehm kühlenden Wald. Dann wandern wir zum «Virginia Lake» und sehen, dass viele Familien am Angeln sind. Der Nachbar hat 3 Forellen gefischt…. Fredy unternimmt eine kleine Wanderung zu zwei höher gelegenen Seen, während dem ich an meiner Webseite arbeite, denn die Höhe macht mir zu schaffen.

12° schönes Wetter. Durch Zufall haben wir von Bodie, der Goldgräberstadt gehört. So machen wir uns auf der 270 auf den Weg, sie zu suchen. Nach dem Goldrausch von 1849 ging der Bergbau am Westhang der Sierra Nevada zurück. Goldsucher, immer hungrig nach dem nächsten grossen Fund, überquerten die Sierra Nevada, um die östlichen Hänge zu erkunden.

WS Bodie aus Poughkeepsie, New. York, entdeckte hier 1859 Gold. Er starb Monate später in einem Schneesturm ohne jemals die Stadt gesehen zu haben, die ihn ehrt. Der Bergbau im Distrikt schritt bis 1875 nur langsam voran, als ein Mineneinsturz eine reiche Menge an Golderz freilegte. Die Nachricht verbreitete sich schnell und Bodies Boomtown-Tage begannen. Bodies Spitzenbevölkerung lag wahrscheinlich zwischen 7'000 und 8'000 Einwohner.

Zwischen 1877 und 1881 umfasste das Bergbaugebiet von Bodie, 30 verschiedene Minen und neun Stampfwerke. Zusammen mit Bergleuten und Kaufleuten zog Bodie ein raueres Element an, das der Stadt einen Ruf für böse Männer und wilde Zeiten verlieh. Es gab mehr als 60 Salons, viele in der Nähe der «Krippen» und Opiumhöhlen der Prostituierten in der Bonanza Street, in Chinatown. Die Boomjahre waren vorbei, als erfolglose Minen zu schliessen begannen. Die Bevölkerung ging bis in die 1900er Jahre schnell zurück und der Bergbau dauerte nur bis 1942. Heute ist er noch ein historischer Park.

Auf der 395 fahren wir 4-spurig und alles ist wieder anders geworden. Die Leute fahren nun vorwiegend PW’s, keine RAM’s mehr und Rauchen ist wieder in. Die ungeduldigen Fahrer begleiten uns durch das «Mono Basin» und wir sind froh nach «Lee Vining» in die 120 abzubiegen, um den «Tioga Pass» zu überqueren. Viele kleine Seen begleiten uns und die Landschaft ist sehr schön. Leider sehen wir auch hier viele verbrannte Bäume. Ausserhalb des NP haben wir in «El Portal» beim «Indian Flat RV Park», zwei Nächte gebucht. Es ist sehr warm geworden und wir geniessen die kühlende Dusche.

Auch für den Yosemite NP müssen wir ein Ticket lösen. Rauch liegt über dem Gebirge und ich frage bei der Infostelle nach, ob das für uns Konsequenzen hat. Die meinen, dass es immer wieder Brände gibt und der Rauch über die Berge zieht. Am Nachmittag verschwindet er wieder. Heute nehmen wir den Bus und sind freudig überrascht, dass nicht so viele Leute unterwegs sind.

Die natürliche Schönheit von Yosemite zeigt sich in grossen und kleinen Dingen, von hoch aufragenden Granitfelsen und riesigen Mammutbäumen bis hin zu winzigen Wildblumen. Abwechslungsreiche Bedingungen in vier geografischen Gebieten: High Sierra, Granit Cliffs, Sequoia Groves und Valley machen diese Vielfalt möglich. Granit Cliffs, die massiven Klippen der Täler von Yosemite und Hetch Hetchy fordern Körper und Geist heraus. Ein Yosemite-Reiseführer aus dem Jahr 1868 erklärte: «Der Gipfel des Half Dome wird niemals von Menschen betreten werden», wurde als Herausforderung angesehen. George Anderson erreichte 1875 die Spitze. Unzählige andere folgten.

Man fragt sich, wie die grossen Klippen von Half Dome und El Capitan entstanden sind. Amerikanische Indianer erzählen von einer Frau und ihrem Ehemann, die sich stritten und kämpften. Die unzufriedenen Geister verwandelten sie in Stein, Half Dome und North Dome, um sich für immer im ganzen Tal gegenüberzustehen.

Wir fahren durch den Kings Canyon und bewundern all die riesigen Sequoias.

Riesenmammutbäume stellen selbst die grössten Kiefern und Tannen, die unter ihnen leben, in den Schatten. Sie sind Nachkommen einer alten Baumreihe und können über zweitausend Jahre alt, und ihre Stämme über 25 Fuss dick werden!

Nach einem grossen Feuer begann ein Schutzprogramm. Nach einigen Erkenntnissen, mussten die Ranger feststellen, dass Feuer tatsächlich die Fortpflanzung dieser Baumriesen fördert. Es räumt die konkurrierenden Tannen und Zedern weg und legt blossen Mineralboden frei, damit die feinen Samen, Wurzeln schlagen können.

«The General Sherman» mit 275 fuss, ist hier die grösste Sequoia. Sie ist auch von der Gesamtmenge an Holz, der grösste lebende Baum der Erde. Der «General Grant» ist laut Ranger ca. 2'950 Jahre alt…. Das sind zwei mega Bäume und beim letzten Grossfeuer haben sie die wichtigsten Bäume mit Wasser besprenkelt und Brandschutztücher umlegt.

Ein wahres Naturwunder und wunderschön sie zu betrachten. Wir befahren die «Kings Canyon»-Panoramastrasse. So sehen wir die imposanten Berge des «Sequoia NF» und des «Kings Canyon NP». Eine tolle Fahrt und bei dem RV Park «Kings Canyon Lodge» geniessen wir ein leckeres Eis und bestaunen die zwei alten Tanksäulen von 1928, 8.50 $ kostet die Gallone. Die Gegend ist etwas grüner, obwohl wir hie und da verbrannte Bäume sehen und wir dürfen trotzdem im Feuerring grillen.

PS: unterwegs sind wir noch zwei «Töfflibuebe» begegnet…..